Detailergebnis zu DOK-Nr. 74555
Evaluation des Unfallpräventionsprogramms P. A. R. T. Y.
Autoren |
T. Gehlert M. Köhler S. Bamberg T. Brockamp M. Schlattmann S. Kröling |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 65 (2019) Nr. 3, S. 186-193, 5 B, 4 T, zahlr. Q
P. A. R. T. Y. ist ein klinikbasiertes Unfallpräventionsprogramm für Schulklassen (Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren). Es wird seit langem in Nordamerika und Australien eingesetzt. Es wurde für Deutschland adaptiert und erstmals evaluiert. Kern des Programms ist der P. A. R. T. Y.-Tag, an dem Schulklassen die verschiedenen Stationen Schwerverletzter in einer Unfallklinik erleben. Im Schuljahr 2016/17 wurde eine quasi-experimentelle Längsschnittstudie mit drei Befragungszeitpunkten durchgeführt. 19 P. A. R. T. Y.-Tage in sieben Unfallkliniken wurden evaluiert. 908 Schülerinnen wurden befragt, davon 574 zu allen drei Messzeitpunkten. Aufgrund der heterogenen Durchführung, wurde eine Metaanalyse zur Auswertung gewählt. P.A.R.T.Y zeigt kurzfristig kleine, statistisch signifikante Effekte auf selbstberichtetes Risikoverhalten und dessen Determinanten, die sich nach vier bis fünf Monaten nicht mehr nachweisen lassen. Ein wichtiger Grund dafür scheint zu sein, dass die implizite Programmtheorie unzureichend ist. Die Furchtappelle mögen kurzfristig Aufmerksamkeit und Neugier der Jugendlichen wecken, für langfristige Verhaltensänderungen müssen die Erlebnisse aber auch kognitiv verarbeitet werden.