Detailergebnis zu DOK-Nr. 74614
Hochbetagte Autofahrerinnen und Autofahrer in Senioreneinrichtungen: Lebensqualität, Autonomie und belastende Herausforderungen
Autoren |
S. Arend J. Finze |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 65 (2019) Nr. 3, S. 194-198, 5 T, zahlr. Q
Im Zuge des demografischen Wandels rücken die Fragestellungen und Herausforderungen einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen, deutlicher als je zuvor in den Fokus öffentlicher Diskurse. Es setzt sich die Erkenntnis durch, dass nicht nur die sozialen Sicherungssysteme, insbesondere die Sozialversicherungen davon betroffen sind, sondern alle gesellschaftlichen Bereiche tiefgreifende Veränderungen erfahren. Dabei gewinnt auch das Thema Mobilität an Bedeutung, vor allem in Bezug auf die Kfz-Nutzung. Wie mobil kann und muss eine Gesellschaft des langen Lebens sein? Welche Bedeutung hat die private, selbstständige Nutzung eines Kfz für ältere und alte Menschen? Was muss unternommen werden, um die Kfz-Nutzung auch im hohen Alter sicherzustellen? Wo sind Grenzen der Kfz-Nutzung im Alter gesetzt? Diese Fragestellungen werden nicht nur von den Experten der Verkehrssicherheit aufgeworfen, im Hinblick auf Fahreignung und Verkehrsmedizin, sondern auch von der Gerontologie und Geriatrie. Untersuchungen zur Kfz-Nutzung von hochbetagten Fahrerinnen und Fahrern (ab einem Lebensalter von über 80 Jahren) sind allerdings noch sehr selten. Erstmals werden mit der Erhebung hochbetagte Bewohnerinnen und Bewohner von Senioreneinrichtungen, die noch ein eigenes Kfz besitzen und nutzen, in den Blick genommen: Sie fühlen sich nach eigenem Bekunden mehrheitlich den Herausforderungen des Straßenverkehrs gewachsen, nennen aber auch viele ganz konkrete Belastungen bei der Nutzung des Autos. Für die Teilnehmer der Studie ist die Nutzung des Kfz ganz offensichtlich ein Ausdruck von Autonomie und Selbstständigkeit. Sie würden sich daher auch für spezielle Schulungsangebote (zum Beispiel Fahrsicherheitstraining) interessieren und daran teilnehmen, wenn diese Schulungen auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten wären.