Detailergebnis zu DOK-Nr. 74501
Von Insellösungen zum Vernetzungskonzept - Beispielhafte Lösungen beim Straßenausbau in Brandenburg
Autoren |
M. Herrmann J. Jennewein |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Landschaftstagung 2019: 9. und 10. Mai 2019, Koblenz. Köln: FGSV Verlag, 2019, USB-Stick (Hrsg.: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) (FGSV 002/125) 15 S., 7 B, 2 T, 16 Q
Tierökologische Lebensraumnetzwerke und Korridore wurden mithilfe großräumiger Modelle für ganz Deutschland ermittelt. Auch der Wiedervernetzungsbedarf über bestehende Straßen hinweg wurde großräumig auf Landes- oder Bundesebene ermittelt (NABU-Bundeswildwegeplan, Bundesprogramm Wiedervernetzung). Diese großräumige Betrachtungsweise ist aufgrund der weiträumigen Wanderungen und tierökologischen Wanderbeziehungen auch sinnvoll. Beim Ausbau und Neubau von Straßen wurde dagegen bisher überwiegend in den einzelnen Planungsabschnitten geprüft, ob artenschutzrechtliche oder andere Belange durch die Zerschneidung betroffen sind. Großräumige Vernetzungsbeziehungen, wie Fernwanderwege von Tieren, konnten dabei nur unzureichend berücksichtigt werden. Infolge der zunehmenden Fokussierung auf den speziellen Artenschutz werden Aspekte, wie die Sicherung unzerschnittener Flächen, die das langfristige Überleben von Populationen sicherstellen, in den Hintergrund gedrängt. Im Beitrag soll gezeigt werden, dass sowohl bei Ausbauplanungen als auch bei Neubauplanungen abschnittsübergreifende Vernetzungskonzepte hilfreich sind, um die Erfordernisse des Biotopverbunds darzustellen. Durch den großräumigen Ansatz können weitreichende Vernetzungsbeziehungen berücksichtigt werden. Am Beispiel der B 96 in Brandenburg werden hier die einzelnen Arbeitsschritte eines abschnittsübergreifenden Vernetzungskonzepts dargestellt. Zu Beginn der Vorplanungen liegen in der Regel keine umfassenden und großräumigen artbezogenen Daten vor, um ein abschnittsübergreifendes Vernetzungskonzept aufstellen zu können. Die Lebensraumnetzwerke und Korridore des Bundesamts für Naturschutz haben sich aber als geeignetes Werkzeug erwiesen, um die ökologischen Funktionsbeziehungen bereits in einer frühen Planungsphase zu berücksichtigen. Für Brandenburg liegt mit dem Biotopverbund ein detailliertes Konzept zu ökologischen Netzwerken vor.