Detailergebnis zu DOK-Nr. 74513
Induzierter Verkehr durch autonome Fahrzeuge: eine Abschätzung (Forschungsprojekt SVI 2016/001)
Autoren |
S. Hörl F. Becker T. Dubernet K.W. Axhausen |
---|---|
Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2019, 202 S., 52 B, 34 T, 350 Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1650)
Das Projekt beschäftigt sich mit der Einführung automatisierter Fahrzeuge in der Stadt Zürich und Umgebung in einem Zeithorizont von etwa 20 Jahren. Ein Hauptaugenmerk ist dabei der induzierte Verkehr durch den Umgang der Bevölkerung mit neuen Mobilitätsangeboten, die durch die Automatisierung der Fahrzeugflotte entstehen. Die Studie besteht aus vier Hauptteilen: Zuerst wird eine Literaturrecherche zum aktuellen Stand der Forschung durchgeführt, zweitens werden konsistente Kostenstrukturen für zukünftige automatisierte Mobilitätsangebote für den Schweizer Kontext entwickelt. Diese Kosten werden für die Verkehrsmittelwahlexperimente im Rahmen der Befragung genutzt. Aufbauend darauf werden im vierten Teil Simulationen in der Simulationssoftware MATSim entwickelt, die aufbauend auf Kostenstrukturen und Verkehrsverhalten die Auswirkungen auf das Verkehrssystem in genauer Weise betrachten. Mittels makroskopischer Regressionen wird zudem ein Zusammenhang zwischen den Erreichbarkeitsänderungen in ausgewählten Zukunftsszenarien auf die erwartete Zunahme der Anzahl an Reisen im System hergestellt. Die Resultate des Projekts stellen einen wichtigen Schritt hin zu einer umfassenden und konsistenten Untersuchung von Zukunftsszenarien automatisierter Mobilität in der Schweiz dar. Erstmalig werden Kostenstrukturen automatisierter Mobilitätsangebote en detail beleuchtet. Zudem werden nach Kenntnis der Autoren die ersten umfassenden Stated-Choice-Experimente zur Verkehrsmittelwahl und dem Mobilitätswerkzeugbesitz in Bezug auf selbstfahrende Fahrzeuge durchgeführt. Im Laufe des Projekts konnte ein agentbasiertes Simulationsszenario für Zürich entwickelt werden, welches ebenfalls in diesem Detailgrad nur für zwei oder drei Städte weltweit existiert. Die agentbasierte Simulation in MATSim ist in dieser Form einmalig und eine wichtige Neuerung, die für das Projekt entwickelt wurden.