Detailergebnis zu DOK-Nr. 74656
Umweltbewusstsein in Deutschland 2018: Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage
Autoren |
F. Rubik R. Müller R. Harnisch B. Holzhauer M. Schipperges S. Geiger |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Berlin: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, 2019, 94 S., 40 B, 6 T, zahlr. Q
Seit mehr als 20 Jahren werden für die Umweltbewusstseins-Studie regelmäßig Menschen in Deutschland befragt. Die so entstehenden Zeitreihen zeigen, wie sich Einstellungen zum Umweltschutz und die Wahrnehmung der Umweltqualität über die Jahre entwickeln. Wie wertvoll ein solcher Datenschatz ist, macht die aktuelle Studie deutlich. Nur noch 60 Prozent der Befragten bewerten den Zustand der Umwelt in Deutschland als sehr gut oder recht gut. Das ist der geringste Wert seit dem Jahr 2000 - bei der letzten Befragung im Jahr 2016 waren es noch 75 Prozent. Immer Menschen bemerken, dass es der Umwelt nicht gut geht - inzwischen auch in ihrer unmittelbaren Lebenswelt. Der extrem trockene Sommer 2018 hat die Folgen des globalen Klimawandels auch in Deutschland erfahrbar gemacht. Das Insektensterben, die Diskussion um die Luftqualität in den Städten oder der Plastikmüll in den Meeren führen auch uns in Deutschland vor Augen, wie sehr unsere natürlichen Lebensgrundlagen gefährdet sind. Hinzu kommt, dass die Befragten das Engagement wichtiger Akteure für den Umwelt- und Klimaschutz im Jahr 2018 schlechter bewerten als in allen früheren Erhebungen. So sind nur noch 14 Prozent der Befragten der Auffassung, dass die Bundesregierung genug tut, um den akuten Umweltproblemen entgegenzutreten. Für die Industrie sind die Werte noch schlechter: Nur acht Prozent sind der Meinung, die Industrie tue genug, um die Umwelt zu schützen. Auch diese Werte markieren einen neuen Tiefstand. Offenbar ist nicht nur die Sorge um den Zustand der Umwelt gewachsen, sondern auch die Unzufriedenheit mit den Anstrengungen, die bisher zu ihrem Schutz unternommen werden. Die Menschen in Deutschland sind sich bewusst, dass wir dringend und umfassend handeln müssen, um unsere Lebensgrundlagen zu schützen. So schätzen rund zwei Drittel der Befragten der aktuellen Studie den Umwelt- und Klimaschutz als eine sehr wichtige Herausforderung ein - elf Prozentpunkte mehr als im Jahr 2016. Und sie wünschen sich, dass dem Umwelt- und Klimaschutz in der Energie-‚ Verkehrs- und Landwirtschaftspolitik weit mehr Priorität eingeräumt wird als bisher.