Detailergebnis zu DOK-Nr. 74773
Künstliche Intelligenz in der Planung: "Digitale Revolution in der Verwaltung"
Autoren |
S. Apitz U. Müller |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
PLANERIN (2019) Nr. 1, S. 12-15, 2 B
Trotz der Tatsache, dass es für bestimmte Leistungen staatliche Monopole gibt, müssen sich die Verwaltungen fragen, ob sie den durch den Wettbewerb zur freien Wirtschaft entstehenden Erwartungen der Bürger im digitalen Zeitalter gerecht werden. Das bedeutet, dass den impliziten und expliziten Wünschen der Bürger in qualitativer und quantitativer Art entgegengetreten und Verwaltungsdienstleistungen neu gedacht werden müssen. Demzufolge ist es wichtig, zum einen neue verfügbare Technologien wie Big Data, Blockchain (erweiterbare Liste von Datensätzen, die mittels verschlüsselter Verfahren miteinander verkettet sind), virtuelle und erweiterte Realitäten oder auch KI zielführend einzusetzen, zum anderen aber auch zu antizipieren, welche technologischen Möglichkeiten zukünftig in einem System verwendet werden können. Es bedarf einer domänenübergreifenden Kompetenz im Bereich der Digitalisierung und zugehöriger Technologien, um anhand eines Verständnisses für Potenziale und Herausforderungen adäquate und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Die bisherigen Digitalisierungsansätze führten in der Planung zu einzelnen digitalen Tools und seit 2017 immerhin zu dem XÖV-Standard XPlanung für die Bauleitplanung (XÖV ist ein föderal erarbeiteter Standard für den elektronischen Datenaustausch der öffentlichen Verwaltungen auf der Basis von Nachrichten in XML-Syntax). So existieren georeferenzierte Pläne, thematische Datenbanken, Veröffentlichungen auf Internetseiten und digitale Beteiligungsformate - allerdings ohne intelligente Verknüpfungen der Systeme untereinander. Die Gesetzesgrundlage sieht seit 2017 bei Veröffentlichungen der formellen Beteiligung in der Bauleitplanung die zusätzliche Internetnutzung vor. Das Produkt, der festgestellte Bebauungsplan, landet jedoch weiterhin analog in Papierform in den zuständigen Archiven. Das Vernetzen von komplexen Anforderungen ist das Grundprinzip jeder räumlichen Planung. Komplexe digitale, intelligente Systeme können idealerweise vernetzen und Beziehungen schaffen, wo dies durch menschliche Gehirne nur mit großem Aufwand möglich ist. Dieser Ansatz, Medienbrüche künftig sukzessive zu verringern, muss Ziel in Planung und Verwaltung sein.