Detailergebnis zu DOK-Nr. 74582
Die Hamburger Deckel - die Versöhnung von Stadt und Autobahn
Autoren |
K. Franke |
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Sachgebiete |
5.1 Autobahnen 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 15.8 Straßentunnel |
Straßenverkehrstechnik 63 (2019) Nr. 7, S. 501-509, 11 B, 10 Q
Die Geschichte der A 7 in Hamburg begann in den Sechzigerjahren als weiträumige "Westliche Umfahrung Hamburg" mit Teilortsumgehungen in den weniger dicht besiedelten Außenbereichen der Stadt. Mittlerweile ist sie einerseits eine der höchstbelasteten Autobahnen der Republik geworden, andererseits hat sich die Stadt aufgrund der begrenzten Flächenressourcen kontinuierlich der Straße unmittelbar genähert. Die eigentlich unverträgliche Nähe wurde unter anderem durch hohe Lärmschutzwände gemildert; die hohe Trennwirkung in Stadt- und Grünräumen jedoch konnte niemals überwunden werden. Die letzte Chance, die Belastungen nachhaltig zu mildern, bot das Ausbaukonzept des Bundesverkehrswegeplans 2003, das nördlich des Elbtunnels die Erweiterung um jeweils einen Fahrstreifen je Richtung vorsah. Mit den drei sogenannten Hamburger Deckeln werden getrennte Stadtteile und ehemalige Parks wieder vereint, ein durchgehender Grünzug vom Volkspark zur Elbe geschaffen und, nicht zu vergessen, ein Engpass im Fernstraßennetz beseitigt. Was mit Visionen begann, wurde im Rahmen eines ganzheitlichen integrierten Verkehrs-, Stadt- und Landschaftskonzepts mittlerweile in Teilen bereits Wirklichkeit. Wer im 21. Jahrhundert Autobahnen in einer hochverdichteten Metropole aus- oder neu baut, muss das Projekt verträglich in den Stadt- und Landschaftsraum integrieren. Die Hamburger Deckel versöhnen so nach Jahrzehnten Stadt und Autobahn.