Detailergebnis zu DOK-Nr. 74653
Stadtstruktur und Erreichbarkeit in der postfossilen Zukunft
Autoren |
E. Kutter |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2019, 195 S., zahlr. B, T, Q (Schriftenreihe Verkehr und Technik H. 99). - ISBN 978-3-503-18825-3
Verkehrsvorgänge bei Wirtschaft und Gesellschaft nehmen zu, verbrauchen immer noch fossile Energie und verursachen zunehmende Folgeprobleme. Dies geschieht in einem flächendeckenden Straßennetz mit individuellen Fahrzeugen. Auf dieser Basis wird einerseits die Wertschöpfung völlig umgebaut und andererseits kultiviert die Bevölkerung ein sozio-technisches System Automobilität. Diese extreme Orientierung am Individualverkehr unterläuft die Steuerungsversuche der öffentlichen Hand, die auch der Regionalisierung der Stadt bisher nichts entgegenzusetzen hat. All dies steigert den Energieverbrauch im Verkehr, obwohl das Ende der fossilen Energie abzusehen ist. Aktuelle Minderungsstrategien setzen fast nur auf Elektro-Mobilität und wollen das Gesamtsystem wie üblich weiterführen. Dies wird für postfossile Zeiten nicht ausreichen. Vielmehr sollten Siedlungsstruktur und Verkehr in den dynamisch expandierenden Regionen völlig neu in Richtung Verkehrsvermeidung orientiert werden. Der Verfasser befasst sich in seinem Werk ausschließlich mit der Gestaltung stadtregionaler Lebensräume. Hier werden im privaten Alltagsverkehr nach aktuellem Stand etwa 70 % der Verkehrs-Antriebsenergie verbraucht. Und das fast noch wichtigere Argument für Problemlösung in diesen Lebensräumen ist der hier grundgesetzlich garantierte Zugriff auf Daseinsvorsorge, Planung und Problemlösung (Planungshoheit der Gemeinden).