Detailergebnis zu DOK-Nr. 74716
Motorradunfälle: Ursachen und mögliche Lösungsansätze - eine Studie auf Basis der Daten von Motorradunfällen im Bundesland Hessen im Zeitraum 2010 bis 2015
Autoren |
M. Schifcz |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Wien: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), 2018, 103 S., 66 B, 5 T, 26 Q (KFV-Diplomarbeitsreihe). - ISBN 978-3-7070-0148-8. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://www.kfv.at/forschung/verkehrssicherheit/fachpublikationen
Die Studie beschäftigt sich mit der tiefgehenden Analyse schwerer beziehungsweise tödlicher Motorradunfälle im Bundesland Hessen in den Jahren 2010 bis 2015. Ein relevantes Ergebnis der Studie ist die Erkenntnis, dass an schweren Motorradunfällen in aller Regel Männer als Motorradaufsassen beteiligt sind, wobei sie in rund 50 % der Fälle auch den Unfall verursacht haben. Insbesondere im Bereich der Verschuldensfrage zeigt sich allerdings eine deutliche Differenz zwischen den Unfalltypen. Kreuzungsunfälle werden hauptsächlich von anderen Verkehrsteilnehmern verschuldet, während bei Allein- und Gegenverkehrsunfällen der Motorradfahrer den Unfall in den meisten Fällen selbst verschuldet. Als weiteres wesentliches Ergebnis der Studie ist die festgestellte Abhängigkeit zwischen Unfallausgangsgeschwindigkeit und Letalitätswahrscheinlichkeit der Motorradaufsassen (je höher die Ausgangsgeschwindigkeit, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für den Motorradaufsassen, tödlich zu verunglücken) zu nennen. Auf Basis der Erkenntnisse der Studie können insbesondere im Bereich der Wahrnehmung der Gefahren hoher Geschwindigkeiten für die Zielgruppe der Motorradfahrer wirkungsvolle Maßnahmen gesetzt werden. Aufseiten der anderen Verkehrsteilnehmer ist verstärkte Bewusstseinsbildung zum Thema Rücksichtnahme auf Motorradfahrer und deren spezielle Bedürfnisse und Probleme notwendig. Zusätzlich werden auch Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur und hier insbesondere im Bereich des Straßenseitenraums erforderlich sein, um Motorradfahren deutlich sicherer zu machen.