Detailergebnis zu DOK-Nr. 74832
Erkenntnisse aus der Geschichte des Betonstraßenbaues
Autoren |
R. Springenschmid |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen 0.1 Straßengeschichte |
Betonstraßentagung 2019: Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe "Betonbauweisen", 26./27. September 2019, Aschaffenburg. Köln: FGSV Verlag, 2019, USB-Stick (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Betonbauweisen" (FGSV, Köln) H. 34) (FGSV B 34) 7 S., 6 Q
Die Bauweise der RAB, 22 cm Beton auf Papierlage und dünner Sandschicht, wurde bis in die Sechzigerjahre beibehalten, bald baute man aber zuvor Frostschutzschichten ein und verwendete die in den Vereinigten Staaten entwickelten Luftporenmittel. Später hat man begonnen, auf Stahlmatten zwischen Unter- und Oberbeton ebenso wie auf Raumfugen zu verzichten, und den Abstand der Querfugen auf nur 5 m zu verringern. Mitte der 1980er-Jahre wurde auf die in den USA schon drei Jahrzehnte hindurch bewährte Gleitschalungsfertigung umgestellt, was unter anderem den Verzicht auf die bisher vorgeschriebenen Schutzzelte nötig machte. Verbesserungen der Herstelltechnik, der eingesetzten Maschinen und der Prüftechnik führten zur heutigen hohen Qualität. Der Güterfernverkehr wird sich in den nächsten 30 bis 50 Jahren verdoppeln. Noch größere Staus, vor allem an Baustellen, werden künftig noch heftigere Kritik auslösen. Andererseits stoßen selbst Verbreiterungen von Autobahnen in zunehmendem Maße auf den Widerstand der Anrainer, neue Strecken sind kaum mehr durchsetzbar. Der von Jahr zu Jahr größer werdende Mangel an qualifizierten Fachkräften wird besonders Baulastträger und Baufirmen treffen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, muss eine möglichst große Lebensdauer unserer Straßen und Brücken das vordringlichste Ziel von Forschung und Gestaltung der Regelwerke sein. Maßgebend für den volkswirtschaftlichen Nutzen einer Straße sind nicht die Baukosten, sondern die Gesamtkosten des Lebenszyklus bezogen auf die zu erwartende Nutzungszeit. Unsere Bauweisen müssen robuster, weniger fehlerempfindlich gemacht werden. Alle Anforderungen, auch an die Ausgangsstoffe, müssen auf ihre Notwendigkeit überprüft und möglichst vereinfacht werden.