Detailergebnis zu DOK-Nr. 75006
Reduzierte Emissionen mit temperaturreduziertem Asphalt während des Asphalteinbaus (Orig. engl.: Reduced emissions of warm mix asphalt during construction)
Autoren |
M. Hugener K. Zeyer J. Mohn |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Road Materials and Pavement Design 20 (2019) Supplement 2: 13th ISAP 2018, S. 568-577, 4 B, 1 T, zahlr. Q
Temperaturreduzierter Asphalt (WMA) wird bei niedrigeren Temperaturen hergestellt und daher ist dessen Herstellung im Hinblick auf den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß als günstig zu bezeichnen. Außerdem wird als Nebeneffekt erwartet, dass auch die Emissionen beim Asphalteinbau reduziert werden. Das ist für die Arbeitshygiene und den Umweltschutz von großer Bedeutung. In einem Feldversuch wurden fünf Fahrbahnabschnitte mit unterschiedlichen temperaturreduzierten Asphalten und einem konventionellen Asphalt als Referenz verwendet. Während der Bauphase wurden mehrere Straßenarbeiter mit personenbezogenen Probennahmeeinrichtungen ausgestattet, um deren Exposition gegenüber arbeitsmedizinisch relevanten Schadstoffen zu bestimmen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Gesamtpartikelmenge (TPM) und die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) gelegt. Zusätzlich wurden Emissionen von TPM, PAK und anderen organischen Schadstoffen (flüchtige organische Verbindungen, TVOC) auf dem Fertiger und der Walze gemessen. Um die Gesamtemissionen des Straßenbaus zu bewerten, ist eine integrative Schadstoffprobe in Windrichtung liegend an der Baustelle entnommen worden. Die Massenemissionen sind dann unter Anwendung einer Tracergastechnik mit konstanter Dosierung bei bekannter Quellstärke geschätzt worden. Parallel dazu wurde eine Reihe von Laborexperimenten mit demselben Material durchgeführt, um Unterschiede im Emissionsverhalten zwischen den Asphalttypen der temperaturreduzierten Asphalte in Relation zu dem konventionellen Asphalt unter kontrollierten Bedingungen zu erhalten. Die Laborexperimente zeigen eine Reduzierung der TPM um 90 % und 50 bis 70 % niedrigere TVOC-Werte durch den Einsatz der temperaturreduzierten Asphalte im Vergleich zu dem konventionellen Asphalt. Die Schadstoffemissionen beim Asphalteinbau waren jedoch bei allen Asphaltarten gering, meist unter den arbeitsmedizinischen Grenzwerten und den Nachweisgrenzen der angewandten Analysetechniken. Die Studie zeigt den Nutzen der Temperaturabsenkung beim Asphalteinbau für die Arbeitsgesundheit und für die Umwelt.