Detailergebnis zu DOK-Nr. 75653
Ein CO2-Preis als Instrument der Klimapolitik: notwendig, aber nur im Gesamtpaket wirkungsvoll und sozial gerecht
Autoren |
S. Thomas M. Fischedick L. Hermwille F. Suerkemper J. Thema M. Venjakob |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Wuppertal: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH, 2019, 20 S., zahlr. Q (Wuppertal Paper Nr. 195). - Online-Ressource: verfügbar unter: http://wupperinst.org
Ein Preis für das klimaschädliche Kohlenstoffdioxid (CO2) gilt seit vielen Jahren als ein essenzieller klimapolitischer Baustein zur langfristigen Dekarbonisierung aller Sektoren. Allerdings schien dies bisher jenseits des politisch Machbaren; inzwischen wird es wenigstens diskutiert. In der Debatte um den CO2-Preis ist eine Streifrage, ob er nur als ein Mittel zum Zweck zum Erreichen verbindlicher sektoraler Klimaziele dienen soll, als Teil eines ganzen Pakets von Instrumenten und Maßnahmen umgesetzt werden müsste; oder ob ein flächendeckender CO2-Preis das zentrales Instrument der Klimapolitik sein soll, anstelle verbindlicher Ziele. Einige Akteure - darunter nach manchen Meldungen auch die Bundeskanzlerin - streben letzteres offenbar an. Dieses Wuppertal Paper mit 9 Thesen und Fazit macht deutlich, dass dies ein falscher Ansatz wäre: Ein CO2-Preis kann sektorale Ziele und Instrumente nicht ersetzen. Seine volle Wirkung kann er nur entfalten, wenn er komplementär zu sektorspezifischen Klimaschutzinstrumenten eingeführt wird. Das Erreichen der Klimaziele setzt auch voraus, die Steuereinnahmen teilweise dafür einzusetzen, um sektorspezifische Klimaschutzinstrumente zu verstärken. Die Ziele würden dadurch mit geringerem CO2-Preis bei gleichzeitig höheren Kostenentlastungen für Verbraucher, Unternehmen und sogar die öffentlichen Haushalte erreichbar als wenn die Politik allein auf einen CO2-Preis setzen würde.