Detailergebnis zu DOK-Nr. 75030
Elektrochemische Erfassung der Korrosionsgeschwindigkeit bei lokaler Korrosion in Stahlbeton (Forschungsprojekt AGB 2015/009)
Autoren |
M. Büchler U. Angst |
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Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2019, 100 S., 53 B, 3 T, 21 Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 698)
Ziel des Projekts war es, die Methodik der elektrochemischen Bestimmung der Korrosionsgeschwindigkeit zu optimieren beziehungsweise weiterzuentwickeln, sodass sie bei chloridinduzierter und damit lokaler Bewehrungskorrosion (Makroelementkorrosion) verlässliche Aussagen erlaubt. Dies ist notwendig, weil das Vertrauen in die herkömmlichen Verfahren aufgrund von diversen in der Literatur hervorgehobenen Schwächen mangelt. Ein weiteres Ziel der Arbeit war es, die Bedingungen, unter welchen mit dieser Methode eine verlässliche Aussage getroffen werden kann, zu charakterisieren. Die Optimierung beziehungsweise Entwicklung der Methodik wurde in der Arbeit basierend auf theoretischen Überlegungen sowie anhand von experimentellen Messungen an Modellsystemen (elektrische Ersatzschaltbilder, Versuche in Lösung, Versuche in Beton) vorgenommen. Die Versuche umfassten Messungen an elektrischen Modellkreisen, welche aus handelsüblichen elektrischen Baukomponenten gebaut wurden und damit genau definierte Ohmsche Widerstände und Kapazitäten enthielten. Zweck dieser Messungen war es, den Einfluss der zeitlichen Variabilität des über ein Modellschaltbild fließenden Stroms auf die Auswertung der galvanostatischen Pulsmessung zu untersuchen. Dies ist notwendig, weil sich aufgrund der zeitlichen und räumlichen Umverteilung des Stroms im Elektrolyten während der galvanostatischen Pulsmessung ein zeitlich variabler Strom über die Anode ergibt. Es wurden elektrische Kreise gebaut, welche verschiedene in der Praxis zu erwartende, aber idealisierte Korrosionssysteme simulierten. Diese wurden einem zeitlich variablen Stromfluss unterworfen und die resultierende Spannungsantwort über die Zeit aufgezeichnet. Mit diesen Messungen konnte der Einfluss einer vereinfachenden Annahme bei der Auswertung von galvanostatischen Pulsmessungen überprüft werden. Gestützt auf die Erkenntnisse der Arbeit wird die Messung der Korrosionsgeschwindigkeit mittels der vorgeschlagenen Methodik als sinnvolle Ergänzung zu anderen Messverfahren der Zustandserfassung von Stahlbetonbauwerken betrachtet.