Detailergebnis zu DOK-Nr. 75037
Private Gewinne aus Investitionen in den ÖPNV: Folgen für die Stadt
Autoren |
H. Knoflacher |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 37 (2019) Nr. 11, S. 54-59, 13 B, 11 Q
Während die technischen, sozialen und ökologischen Kennzahlen die Vorteile des ÖPNV gegenüber dem Autoverkehr klar belegen, ist in der Öffentlichkeit und teilweise auch unter Ökonomen die Meinung verbreitet, dass ersterer im Unterschied zum Auto ein Zuschussbetrieb wäre. Es ist eine Frage von Systemabgrenzungen und dem Begriff der Externen Nutzen und Kosten. Die Analyse der Immobilien in Wien, in Abhängigkeit von ihrer Lage zu Haltestellen des ÖPNV, ergab signifikante, progressive Preissteigerungen von Eigentumswohnungen mit abnehmender Entfernung zu U-Bahn- und Straßenbahnhaltestellen. Die berechneten Potenziale übersteigen die Gesamtinvestitionen in den ÖPNV um das Vielfache. Die Gewinne werden zunehmend von privaten Investoren lukriert und führen nicht nur zu sozialen Ungerechtigkeiten, sondern auch zu Verwerfungen in der Stadtentwicklung, wenn die gesetzliche Grundlage für die Rückführung dieser Gewinne durch eine Wertschöpfungsabgabe fehlt, die dringend benötigt wird.