Detailergebnis zu DOK-Nr. 75265
Safety in Numbers revisited: Ländervergleich des Unfallrisikos beim Radfahren Deutschland - Niederlande unter Berücksichtigung der neueren Entwicklung
Autoren |
T. Schlüter |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
mobilogisch! 40 (2019) Nr. 1, S. 43-46, 2 B, 2 Q
Für die Frage, ob Menschen das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel wählen, spielt auch das antizipierte Unfallrisiko eine große Rolle. Die Forderung, in Deutschland dem niederländischen Radwegebau nachzueifern, ist beinahe so alt wie das Fahrrad selbst: Bereits in den frühen 1930er-Jahren wurde im Zuge der beginnenden Massenmotorisierung von deutschen Verkehrsplanern angeführt, dass die möglichst umfassende Trennung von Kraft- und Radverkehr nach niederländischem Vorbild aus Gründen der Verkehrssicherheit ebenso wie zur Erhöhung der Radfahrerzahlen unabdingbar sei. Besonders hervorgehoben wird, dass vor allem die durch Radwege vermehrte Radfahrerzahl dafür sorge, dass die Autofahrer gegenüber dem Radverkehr aufmerksamer und rücksichtsvoller agieren würden ("Safety in Numbers"). Im Jahr 2010 erschien eine Veröffentlichung der OECD, in der die Zahl der je Milliarde Personenkilometer getöteten Radfahrer der Pro-Kopf-Jahresfahrleistung mit dem Fahrrad für verschiedene Länder weltweit gegenübergestellt wurde. Dabei zeigte sich eine sehr deutliche Korrelation zwischen Fahrleistung und Unfallrisiko. Gleichzeitig wurde in Artikeln, in denen diese Grafik besprochen wurde, die Schussfolgerung gezogen, dass es für viel Radverkehr einer umfassenden Infrastruktur bedürfe.