Detailergebnis zu DOK-Nr. 75050
Die Zukunft des Ingenieurstudiums
Autoren |
J. Diaz J. Minnert K. Lenz |
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Sachgebiete |
0.12 Ingenieurberuf |
Beratende Ingenieure 49 (2019) Nr. 9-10, S. 18-20, 3 B, 4 Q
Welche Wünsche und Erwartungen haben Büros an zukünftige Absolventen eines Ingenieurstudiengangs? Wie können die traditionellen Studiengänge des Ingenieurwesens konsequent weiterentwickelt werden, um den dynamischen Anforderungen, die insbesondere durch die Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung entstehen, gerecht zu werden?
Wer denkt, dass die größten Gefahren, die der deutschen Wirtschaft drohen, Cyberkriminalität, Handelskriege/Protektionismus (wie zum Beispiel zwischen USA und China), Brexit, höhere Arbeitskosten oder Verfügbarkeit von Rohstoffen und Energie sind, der irrt gewaltig. Nach einer aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft, die unter rund 2 400 Unternehmen durchgeführt wurde, stellt der drohende Fachkräftemangel das größte Problem für die meisten Unternehmen dar. Der Fachkräfte-Engpass ist mit circa 61 % das größte Risiko für die Unternehmen. Dies trifft ebenso auf das gesamte Bauwesen und somit auch auf die Ingenieurbüros zu. Als Folge der Engpässe kommen höhere Arbeitskosten auf die Büros zu, da diese ihre Attraktivität über Gehaltsanpassungen, Teilzeitregelungen oder dynamische Arbeitszeitmodelle steigern. Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem Brexit und anderen internationalen Konflikten spielen bei den meisten Ingenieurbüros keine Rolle, da viele von ihnen nicht über direkte Auslandsbeziehungen verfügen. International aufgestellte sowie größere Planungsbüros sind dagegen deutlicher von den mit dem Protektionismus einhergehenden Gefahren betroffen. Um die deutsche Baukonjunktur zu stützen, ist neben der Investitionsförderung insbesondere die Stärkung der Aus- und Weiterbildung sowie deren Anpassung an die geänderten Anforderungen und Rahmenbedingungen notwendig.