Detailergebnis zu DOK-Nr. 74939
Land der Lenker: die Deutschen und ihr Auto
Autoren |
T. Vasek |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Darmstadt: wbg Theiss, 2019, 192 S., 10 B, zahlr. Q. - ISBN 978-3-8062-3928-7
Der Philosoph Thomas Vasek, 1968 in Wien geboren, Chefredakteur des Philosophie-Magazins "Hohe Luft", stellte fest, dass sich "[ ... ] kaum ein deutscher Philosoph näher mit dem Automobil beschäftigt hat - dabei gibt es kaum einen Gegenstand, der die industrielle Moderne in vergleichbarer Weise symbolisiert. "Daher hat er sich nun in "Land der Lenker - Die Deutschen und ihr Auto" in Einleitung und 13 Kapiteln mit diesem hier so verwurzelten Technikprodukt beschäftigt und scheut beim Titel auch nicht die Verabschiedung von der ähnlich klingenden Feststellung, dass Deutschland auch ein Land der Denker sei. Vasek beginnt mit der automobilen Geschichte ("Tüftler und Heroen", "Schatten der Geschichte", "Ein deutsches Wunder") und beschreibt in mehreren Kapiteln den aktuellen und bekannten Diskussionsstand und schafft somit keine neuen Visionen: In "Stillstand" geht es um den Stau, in "Ohne Grenzen" um Tempolimits, in "Fahrerdämmerung" um das autonome Fahren, in "Gegen die Wand" und "Dreckiger Diesel" um den Dieselskandal und die Dieselemissionen. "Aufstand der Fahrer" betrachtet Proteste, hervorgerufen durch politische Festlegungen und in "Aus dem Kopf" wird, gestützt durch aktuelle Erhebungen, ein Ausblick in die mögliche Zukunft gewagt, die durchaus weniger automobil ausfallen könnte. So bleiben für eine neue, philosophische Betrachtung des Themas nur drei Kapitel 4 bis 6: "Eine Art zu leben", "Wir Kentauren" und "Der Wille zum Fahren". Vasek versucht, auch mit mehreren Literaturquellen, zu ergründen, was uns, speziell in Deutschland, zum Land der unbelehrbaren Lenker macht. "Das Auto kann vieles sein, und oft ist es alles zu gleich". Und er vertritt die These, dass das Auto eine "Erweiterung" ermöglicht: "Das Auto erweitert unser Selbst, es verlängert die Person. Das zeigt sich schon im Sprachgebrauch. Ganz selbstverständlich sagen wir Sätze wie "Ich stehe da drüben", wenn wir eigentlich das Fahrzeug meinen." "Wir Kentauren" sind somit die Lebewesen mit menschlichem Kopf und vier fremden Fortbewegungshilfen.