Detailergebnis zu DOK-Nr. 75280
Bedeutung der (Auto-) Erreichbarkeit für den Innenstadt-Einzelhandel
Autoren |
R. Monheim |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 14.8 Fahrbahnaufbau des Bestands, zerstörungsfreie Schichtdickenbestimmung, Georadar |
mobilogisch! 40 (2019) Nr. 2, S. 49-52, 2 T
In Diskussionen über die Erfolgsfaktoren des Innenstadthandels spielt für die dortigen Einzelhändler immer wieder dessen (Auto-)Erreichbarkeit eine zentrale Rolle. Diese scheint angesichts der Herausforderungen durch den ortslosen Online-Handel noch an Bedeutung zu gewinnen. Zu ihrem Verständnis muss man die Zusammenhänge zwischen Erreichbarkeit und wirtschaftlichem Erfolg genauer verstehen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen äußerer und innerer Erreichbarkeit sowie zwischen objektiven Bedingungen und subjektiven Wahrnehmungen der Besucher und Einzelhändler. Die äußere Erreichbarkeit betrifft den Weg zur Innenstadt und das dabei benutzte Verkehrsmittel. Diese werden durch die Größe und Struktur der Stadt beeinflusst. So nehmen die Anteile mit dem Auto kommender Besucher nach Befragungen im Rahmen der vom Institut für Handelsforschung Köln (IFH) organisierten Aktion "Vitale Innenstadt 2016" mit der Stadtgröße von 56 % in Kleinstädten auf 25 % in Metropolen ab, während die Anteile mit öffentlichen Verkehrsmitteln Kommender von 8 % auf 57 % zunehmen. Zu Fuß oder mit dem Rad kommt in Kleinstädten gut jeder Dritte, in Metropolen aber immer noch fast jeder Fünfte (2018 wurde erneut befragt, doch wurden die Ergebnisse nach Stadtgröße vom IFH noch nicht veröffentlicht). Befragungen von Innenstadthändlern ergeben in der Regel eine deutliche Überschätzung des Anteils mit dem Auto Kommender. Ein Grund hierfür ist die Wahrnehmung, Autokunden würden mehr ausgeben. Dies hängt mit mehreren sich überlagernden Einflüssen zusammen. Mit dem Auto Anreisende kommen eher aus größerer Entfernung und damit meist auch seltener in die Innenstadt. Bei jedem einzelnen Besuch gehen sie deshalb im Durchschnitt in mehr Geschäfte und geben mehr aus (auch damit sich der Aufwand für die Anreise lohnt). Die aus der Nähe wesentlich häufiger Kommenden können natürlich bei jedem einzelnen Besuch nicht so viel ausgeben; insgesamt sind ihre jährlichen Ausgaben in der betreffenden Innenstadt jedoch deutlich höher. Dabei wandern diese Stammkunden weniger leicht zu anderen Standorten ab – ein wichtiger Wettbewerbsgesichtspunkt!