Detailergebnis zu DOK-Nr. 75363
Brandschutzmaßnahmen in niederländischen Straßentunneln
Autoren |
B. Hendrix |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
STUVA-Tagung 2019 - Internationales Forum für Tunnel und Infrastruktur: 26. bis 28. November 2019 - Langfassungen der Vorträge. Berlin: Ernst und Sohn, 2019 (Forschung + Praxis: U-Verkehr und unterirdisches Bauen Bd. 53) S. 398-403, 5 B
Die Behörde Rijkswaterstaat (RWS) ist in den Niederlanden unter anderem für den Bau und Erhalt der Tunnelbauwerke im Hauptverkehrswegenetz zuständig. In den 1980er- und 1990er-Jahren wurde für Tunnelneubauten der RWS ein 28/35 Normalbeton verwendet, der in Kombination mit Brandschutzbekleidungen an der Tunneldecke als Standardvariante in die RWS-Richtlinien aufgenommen und seitdem bevorzugt bei Neubauten verwendet wurde. Allerdings stellte sich 2017 bei Laborbrandversuchen an ungeschützten Probekörpern dieses sogenannten RWS-Normalbetons heraus, dass im Brandfall erhebliche Abplatzungen auftreten. RWS beschloss daher, zusätzliche Brandversuche an dem erst kurz zuvor mit diesem Beton fertiggestellten Koning Willem Alexander Tunnel in Maastricht durchzuführen. Der Versuch bestätigte die Laborergebnisse: Es traten große Abplatzungen auf, der Tunnel erfüllte somit nicht die Brandschutzanforderungen. Im Beitrag werden zunächst die Entwicklung der Betonrezepturen hinsichtlich des Brandschutzes bei niederländischen Straßentunneln und anschließend das neue von RWS entwickelte und durchgeführte Untersuchungsprogramm für bestehende Tunnel beschrieben. Die Bestimmung von maßgebenden Versuchsstellen im Tunnel wird ebenso aufgezeigt wie die Vorgehensweise bei der nachträglichen Ertüchtigung von abplatzanfälligem Beton. Zum Schluss wird erläutert, wie RWS zukünftig Brandschutzmaßnahmen für neue Tunnel vornehmen möchte.