Detailergebnis zu DOK-Nr. 75438
Der Einfluss von Aquaplaning auf die Verkehrssicherheit bei Nässe: Analyse von Unfällen bei Nässe aus Polizei- und GIDAS-Daten
Autoren |
T. Unger F. Spitzhüttl F. Biesse F. Goizet |
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Sachgebiete |
14.1 Griffigkeit, Rauheit 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Reifen-Fahrwerk-Fahrbahn im Spannungsfeld von Sicherheit und Umwelt: 17. VDI-Fachtagung, Hannover, 16. und 17. Oktober 2019. Düsseldorf: VDI-Verlag, 2019, CD-ROM (VDI-Berichte H. 2356) S. 83-88, 3 B, 1 T,
Das Phänomen des Aquaplaning beruht auf der Reduktion der Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn aufgrund eines Wasserfilms, der durch den Reifen nicht abgeführt werden kann. Diese Flächenreduktion führt zu einer Reduzierung des Griffigkeitsniveaus. Im schlimmsten Fall kann dieses Phänomen bis hin zum vollständigen Verlust des Kontakts zwischen Reifen und Fahrbahn führen, was zu einem gefährlichen Nachlassen der Lenk- oder Bremsfähigkeit des Fahrzeugs für den Fahrer führt. Auch wenn dieser Mechanismus bereits seit den 1960er-Jahren beschrieben wird, ist sein Einfluss auf die Verkehrssicherheit in der wissenschaftlichen Literatur noch nicht quantifiziert. Die Gründe dafür sind zum einen die Seltenheit des Ereignisses und zum anderen die Anzahl der Parameter, die an einer Unfallstelle gesammelt werden müssen, um die Wahrscheinlichkeit abzuschätzen, dass dieser Unfall ein vollständiges Aquaplaning-Ereignis als Hauptursache hat. In der Studie werden objektive Kriterien herangezogen, die in der Datenbank des Projekts GIDAS (German In-Depth Accident Study) gesammelt werden. Diese Quelle enthält sowohl eine hohe Anzahl von Unfällen, die eine gute Repräsentativität gewährleisten, als auch einen wichtigen Bestand an Unfallparametern, insbesondere diejenigen, die das Aquaplaning beeinflussen (wie Reifendruck, Reifenprofiltiefe, Regenintensität, Vorhandensein von Spurrillen, Anfangsgeschwindigkeit des Fahrzeugs, ...). Durch die Verwendung eines physikalischen Modells ist es möglich, für jeden Unfall die Wahrscheinlichkeit für Aquaplaning als Hauptunfallursache zu berechnen. In Ergänzung zu dieser objektiven Berechnung wurde für jeden Fall eine Expertenbewertung durchgeführt, um alle Faktoren des Unfalls zu berücksichtigen.