Detailergebnis zu DOK-Nr. 75437
Fusionskonzept zur Reibwertschätzung auf Basis von Wetter- und Fahrbahnzustandsinformationen
Autoren |
W. Jarisa R. Henze F. Kücükay F. Schneider J. Denzler B. Hartmann |
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Sachgebiete |
14.1 Griffigkeit, Rauheit |
Reifen-Fahrwerk-Fahrbahn im Spannungsfeld von Sicherheit und Umwelt: 17. VDI-Fachtagung, Hannover, 16. und 17. Oktober 2019. Düsseldorf: VDI-Verlag, 2019, CD-ROM (VDI-Berichte H. 2356) S. 169-190, 7 B, 2 T, 14 Q
Die Fahrsicherheit ist ein zentrales Entwicklungsziel in der Automobilindustrie, welches mit dem automatisierten Fahren vor neuen Herausforderungen steht. Um die Fahrsicherheit zu gewährleisten, bedarf es einer genauen Kenntnis der unmittelbaren Fahrumgebung. Die Fahrumgebung setzt sich dabei aus mehreren Komponenten zusammen. Neben der Straßentopologie und den Verkehrsteilnehmern kommt der Kenntnis über den Fahrbahnzustand, in Form von trockenen, nassen oder schnee- und eisbedeckten Straßen, eine große Bedeutung zu. Im Rahmen der Arbeit werden in Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena und beauftragt durch die Continental AG Fusionskonzepte zur Fahrbahnzustandsklassifikation entwickelt, welche den Fahrbahnzustand, respektive den Reibwert, innerhalb der Gruppen trocken, nass und winterlich differenzieren. Grundlage für die Modellentwicklung sind Messdaten einer Messkampagne (circa 6455 km) auf realen Straßen bei unterschiedlichsten Straßenzuständen und Witterungsbedingungen mit einem Versuchsträger des Instituts für Fahrzeugtechnik. Dieser ist in der Lage, auf unterschiedlichen Informationsebenen, bestehend aus digitalen Wetterkarten, Umfelddaten, Kamera- und Fahrdynamikinformationen sowie optional auch Laserdaten, den Fahrbahnzustand zu klassifizieren. Dabei wird jeweils ein Klassifikationsalgorithmus auf Basis der Frontkamera- als auch der Surround-View-Kamerabilder im rechten Außenspiegel verwendet. Die aufgezeichneten Signale werden mit einander fusioniert, um einerseits die Verfügbarkeit und andererseits die Genauigkeit der Fahrbahnzustandsklassifikation zu gewährleisten. Hierzu werden die Möglichkeiten zur frühen Fusion von Kamerabildern unter Berücksichtigung von Kontextwissen, wie zum Beispiel Luft- oder Fahrbahntemperatur mittels Deep-Learning-Ansätzen untersucht.