Detailergebnis zu DOK-Nr. 75255
Auswirkungen der Aufhebung der Verkehrswegegebühren bei der Bahn auf den Wettbewerb zwischen Bus und Bahn - Entwicklung der Reiseaktivitäten und Verkehrsmittelwahl im deutschen Fernreiseverkehr (Orig. engl.: Effects of the elimination of train path charges on the competition between bus and train – Development of travel activities and the choice of means of transport in German long-distance passenger transport)
Autoren |
C. Burgdorf A. Eisenkopf A. Knorr |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 90 (2019) Nr. 2, S. 96-124, 7 B, 3 T, zahlr. Q
Seit der Liberalisierung des deutschen Marktes für Fernbusse im Jahr 2013 gibt es eine Debatte über das Wettbewerbsverhältnis zwischen Fernbussen und der Eisenbahn und den Charakter möglicher Wettbewerbsverzerrungen zwischen diesen Verkehrsmitteln. In einem früheren Beitrag der Autoren Burgdorf und Eisenkopf wurde daher den Einfluss der Mautgebühren für Fernbusse auf die Wahl der Transportmittel und die Reiseaktivitäten der Fernverkehrsnutzer in Deutschland erörtert. Es wurde festgestellt, dass die Einführung entfernungsabhängiger Straßenbenutzungsgebühren im Intercity-Busverkehr (wenn diese vollständig in Form von Zuschlägen an Kunden verlagert werden) zu erheblichen Änderungen führt: So würde zum Beispiel bei einer Mautrate von 0,6 ct pro Personenkilometer – dies entspricht den Infrastrukturkosten von Bussen – der modale Anteil von Fernbussen (nach Personenkilometern) im deutschen Personenfernverkehr im Jahr 2025 um rund 12 Prozent auf 2,44 Prozent sinken. Mit 0,4 ct pro Personenkilometer sinkt der Anteil um fast drei Prozent. Der Personenverkehr auf der Schiene wird davon jedoch nicht wesentlich profitieren. In der neuen Studie wurde ein Systemdynamikmodell verwendet, um zu analysieren, wie sich eine Reduzierung der Bahnverkehrsweggebühren auf das Niveau der direkten Betriebskosten von Zügen und die zusätzliche Einführung einer infrastrukturkostenbezogenen Kilometergebühr für Fernbusse auf die Wahl des Verkehrsmittels und die Reiseaktivitäten von Fernverkehrsnutzern in Deutschland auswirken würde. Die Simulationen zeigen, dass eine Reduzierung der Infrastrukturgebühren die Transportleistung des Schienenpersonenverkehrs im Vergleich zum Benchmark-Fall (2025) um 12,5 Prozent erhöht. Dies bedeutet eine Verbesserung des Modalanteils von 10,74 Prozent auf 11,73 Prozent. Eine zusätzliche Maut für Fernbusse würde jedoch die Marktleistung der Eisenbahnen im Vergleich zu diesem Szenario nur geringfügig verbessern, während der Fernbus unter starken Passagierverlusten leiden würde. Eine Reduzierung der Bahnverkehrsweggebühren auf das Niveau der direkten Betriebskosten würde jedoch eine massive Subventionierung des Eisenbahnsektors bedeuten und würde die Wettbewerbsverzerrungen in Bezug auf die Deckung der Infrastrukturkosten erhöhen.