Detailergebnis zu DOK-Nr. 75430
Entwicklung der Methoden zur Ermittlung des Erhaltungs- und Finanzbedarfs für Bundesfernstraßen
Autoren |
G. Maerschalk G. Krause U. Stöckert U. Zander |
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Sachgebiete |
12.0 Allgemeines, Management |
Straße und Autobahn 71 (2020) Nr. 3, S. 207-222, 17 B, zahlr. Q
Seit Bestehen der Bundesrepublik hat sich das Bundesfernstraßennetz stetig weiterentwickelt. Ein umfangreicher Ausbau des Bundesautobahnnetzes erfolgte in den Jahren 1970 bis 1985, sodass Ende der 1980er-Jahre fast eine Verdopplung der Netzlänge erzielt wurde. Ein weiterer deutlicher Ausbau des Bundesfernstraßennetzes ist nach der Wiedervereinigung Deutschlands zu verzeichnen. Dieses historisch gewachsene Netz weist daher sehr unterschiedliche Alters- und Aufbaustrukturen auf. Inzwischen hat ein großer Teil der Fahrbahnen und Brückenbauwerke seine ursprünglich angesetzte technische Nutzungsdauer erreicht beziehungsweise überschritten und ist heute Verkehrsbelastungen ausgesetzt, die deutlich über den teilweise vor Jahrzehnten angesetzten Prognosen liegen. Vor diesem Hintergrund wurde im aktuellen Bundesverkehrswegeplan 2030 der Bundesregierung das Ziel "Erhalt vor Neubau" formuliert und damit berücksichtigt, dass für einen großen Teil des Netzbestands in den nächsten Jahren grundhafte Erhaltungsmaßnahmen, Grundinstandsetzungen oder Ertüchtigungen von Ingenieurbauwerken anstehen. Die damit verbundene Zunahme der Bauaktivitäten hat einen direkten Einfluss auf den Verkehrsfluss. Dies zeigt sich bereits heute, wenn man die Entwicklung der Staulängen auf Bundesautobahnen sowie die Anzahl an Baustellen im Netz betrachtet. Um die Mobilität aufrechtzuerhalten, ist deshalb ein Erhaltungsmanagement erforderlich, das auf definierten Prozessabläufen basiert und sich geeigneter Steuerungsinstrumente bedient. Im Beitrag wird die Entwicklung der Methoden zur Ermittlung des Erhaltungs- und Finanzbedarfs für die Bundesfernstraßen als Grundlage für die Festlegung von Erhaltungsinvestitionen und als Baustein einer systematischen Erhaltungsplanung der letzten Jahrzehnte aufgezeigt.