Detailergebnis zu DOK-Nr. 75402
Das Elend der Empirie
Autoren |
W. Brög |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
mobilogisch! 40 (2019) Nr. 4, S. 16-21, 1 T, 11 Q
Die Erhebung von Daten zur Mobilität der Menschen gehört zum Standard moderner Gesellschaften. Dabei wird es aber zunehmend schwierig, Befragungs-Designs durchzusetzen, die wichtigen Qualitäts-Standards genügen. Hierfür ist Deutschland ein besonders gutes Beispiel. Die Erhebung unserer alltäglichen Mobilität ist kein einfaches Unterfangen. Denn unsere Mobilität umfasst einen erheblichen Teil unseres gesamten Lebens, eben den, den wir außer Haus verbringen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Erhebungen dieser Mobilität nicht ganz einfach sind und auf unsere Befindlichkeit eingehen müssen. Zu dieser Problematik gab es im vorangehenden Jahrhundert, national wie international, viele lesenswerte Methodenstudien. Dabei hat sich immer wieder bestätigt, dass man, will man valide Daten gewinnen, die Befragten ernst nehmen und sich ihren Bedürfnissen soweit möglich anpassen muss. Diese Bedürfnisse sind wesentlich geprägt von dem Wunsch möglichst selbstbestimmt zu bleiben und nicht nur als bloßer "Anwort-Automat" zu fungieren. Vor diesem Hintergrund hat sich die schriftlich/postalische Tagebuch-Erhebung mit telefonischer Motivation als die mit Abstand erfolgreichste Methode entwickelt. Sie heißt im Englischen auch "self-administered". Die damit beschriebene "Selbstbestimmtheit" der Befragten ist ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg dieser Methodik.