Detailergebnis zu DOK-Nr. 75399
Denkmalschutz soll Barrierefreiheit nicht ausschließen
Autoren |
P. Riskowsky |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 5.10 Entwurf und Trassierung |
mobilogisch! 40 (2019) Nr. 4, S. 26-28, 2 B
Sie entführen uns in eine vergangene Zeit mit ihren alten Gemäuern und schmalen Gassen: historische Altstädte und Quartiere. In vielen Städten gibt es sie noch und sie ziehen tagtäglich massenweise Touristen an. Dass es sie noch gibt, dafür sorgt der Denkmalschutz. Jedoch sind die Ansprüche an Straßenräume im Gegensatz zu damals höher und Standards andere. Ein Beispiel dafür ist das Schaffen von Barrierefreiheit. Aber lässt sich beides miteinander vereinbaren? In vielen historischen Quartieren, in denen der Autoverkehr zugelassen ist, gibt es heute hohen Parkdruck. Das liegt daran, dass diese Räume einfach nicht für so viele Autos konzipiert worden sind. Die Folge ist, dass so gut wie jede Straße zugeparkt ist und es somit kein Durchkommen mehr für Personen mit Kinderwagen oder Rollator gibt. Aber es stellt auch ein erhöhtes Verkehrssicherheitsrisiko dar, vor allem für Kinder, die sich durch die parkenden Pkw hindurchschlängeln müssen, eine schlechtere Einsicht in die Straße haben und von Autofahrenden wiederum kaum gesehen werden können. Erschwerend kommt hinzu, dass Fahrbahnen mit grobem Kopfsteinpflaster belassen und die Bordsteine sehr hoch sind - also unbequem für alles, was rollt. Das bringt besonders Radfahrende dazu, auf dem meist glatter gepflasterten Gehweg zu fahren, was wiederum zu Konflikten mit dem Fußverkehr führt. Barrierefreiheit lässt sich auch mit historischen Stadtbereichen gut vereinbaren – das zeigen viele Beispiele. Abgesenkte Bordsteine und vorgezogene Gehwege in den Kreuzungsbereichen sind erforderlich, um diese Bereiche erlebbar und begehbar zu machen. Laufbänder aus glatten Steinen, die sich farblich abheben und von Hindernissen aller Art freigehalten werden, bieten seheingeschränkten Menschen sichere Fortbewegungsräume, wie das Beispiel aus Warburg zeigt. Am besten sind historische Bereiche mit dem Fußverkehr vereinbar, da sie nicht auf Kfz-Verkehr ausgelegt sind.