Detailergebnis zu DOK-Nr. 75390
Weshalb und wie autofrei leben - und was braucht es dafür?
Autoren |
M. Baehler |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
mobilogisch! 40 (2019) Nr. 4, S. 36-39, 2 B
Im Rahmen einer Doktorarbeit wurden die Motivationen und Mobilitätspraktiken der Bewohner in neun autofreien Wohnsiedlungen in Deutschland und der Schweiz untersucht. Ihre Gründe, ohne eigenes Auto zu leben, in eine autofreie Siedlung zu ziehen und ihre Alltagsmobilität wurden analysiert und in einer Typologie von unterschiedlichen Lebensstilen zusammengefasst. Außerdem wurde auch das notwendige Umfeld für ein autofreies Leben untersucht. Die negativen Auswirkungen von Autos und dem für sie aufgebauten System an Infrastrukturen sind bestens bekannt. Diese haben insbesondere in Städten ein Ausmaß erreicht, das eine Transformation dringend nötig macht. In diesem Kontext sind seit den 1990er-Jahren in verschiedenen westeuropäischen Städten autofreie Wohnsiedlungen entstanden, in denen sich die Bewohner verpflichten, langfristig ohne eigenes Auto zu leben. Um eine autodominierte Gesellschaft zu überwinden ist es wichtig, diese Haushalte zu verstehen, da ihre Wohnorte "Reallabore" einer zukunftsfähigen Mobilitäts- und Stadtentwicklung darstellen. Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Doktorarbeit, für welche die Bewohner neun autofreier Siedlungen befragt wurden, fünf in der Schweiz (Burgunder in Bern, FAB-A in Biel/Bienne, Giesserei in Winterthur, Oberfeld in Ostermundigen und Sihlbogen in Zürich) und vier in Deutschland (Klein Borstel und Saarlandstraße in Hamburg, Stellwerk60 in Köln und Weißenburg in Münster). Diese beinhalten die unterschiedlichen Arten von autofreien Wohnsiedlungen bezüglich Wohnform (auch wenn sechs davon Genossenschaften oder Wohnprojekte sind), Größe (zwischen 20 und 426 Wohneinheiten), Alter (die älteste wurde ab 2000, die neueste ab 2014 bezogen) und Lage (von der Innenstadt bis zum Stadtrand).