Detailergebnis zu DOK-Nr. 75499
Demenzielle Syndrome und Autofahren: ein Update empirischer Evidenz
Autoren |
A. Brunnauer |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 66 (2020) Nr. 2, S. 69-72, 1 B, 46 Q
Autofahren ist für viele zentraler Bestandteil von Mobilität, der Unabhängigkeit und die Teilnahme an Aktivitäten des alltäglichen Lebens ermöglicht. Auch wenn demenzielle Erkrankungen aufgrund der progressiv fortschreitenden Symptome in der Regel zu einem Verlust der Fahreignung führen, so rechtfertigt die Diagnose "Demenz" alleine nicht den Entzug der Fahrerlaubnis. Bereits im Stadium der leichten kognitiven Störung (LKS) steigt das Risiko für verkehrsrelevante Fehlleistungen (vor allem Reaktionsfähigkeit, Dual-Task-Anforderungen, exekutive Funktionen) an. Einigkeit besteht, dass bei mittel- und schwergradig ausgeprägten Demenzen in der Regel keine Fahreignung mehr vorliegt. Die unterschiedlichen Demenzformen unterscheiden sich in kognitiven und nicht-kognitiven Symptomen mit unterschiedlichen Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Vor allem Patienten aus der Gruppe der Nicht-Alzheimer-Demenzen sollten frühzeitig im Krankheitsverlauf einer engmaschigen Kontrolle und Mobilitätsberatung zugeführt werden.