Detailergebnis zu DOK-Nr. 75502
Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr: Ergebnisse einer Repräsentativbefragung der BASt
Autoren |
H. Holte |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 0.3 Tagungen, Ausstellungen |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 66 (2020) Nr. 2, S. 78-83, 4 B, 1 T, zahlr. Q
Um das zentrale Ziel einer verbesserten Selbstregulation der Älteren zu erreichen, sind hinreichende Kenntnisse über die verkehrssicherheitsrelevanten Potenziale und Schwächen der Zielgruppe sowie deren Einflussfaktoren erforderlich. Die SENIORLIFE-Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Einflusses personenbezogener Faktoren auf das Fahrverhalten und Unfallrisiko von Seniorinnen und Senioren. Die Ergebnisse der Studie bestätigen, dass die Lebensstile der Personen sehr gut zur Identifikation stärker im Straßenverkehr gefährdeter Teilgruppen aus einer heterogenen Gesamtgruppe geeignet sind. Das Risiko eines Verkehrsunfalls mit Personenschaden ist für alle älteren Autofahrer und -fahrerinnen unterschiedlich hoch. Insbesondere Seniorinnen und Senioren, deren Lebensstil durch ein hohes Maß an Aktivität, einen ausgeprägten Wunsch nach Abwechslung und Spaß sowie durch die Verfügbarkeit ausreichender finanzieller Ressourcen gekennzeichnet sind, und deren Jahresfahrleistung folglich höher ist als in anderen Lebensstilgruppen, sind einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt. Die Bindung zum Auto in dieser Gruppe ist sogar größer als die Autobindung des "autozentrierten Typs" unter den 18- bis 24-Jährigen. Aufgrund der Ergebnisse der SENIORLIFE-Studie sollte der Fokus bei der Entwicklung und Umsetzung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen für ältere Autofahrer nicht einseitig auf mögliche alters- oder krankheitsbedingte Leistungseinbußen gerichtet sein, sondern auch auf diejenigen Merkmale, die für den "Anregungen suchenden Typ" oder den "ablehnenden Typ" charakteristisch sind.