Detailergebnis zu DOK-Nr. 75648
Bewehrte Beton-Beton-Verbundfugen bei nachträglicher Verstärkung: Ermüdungsbeanspruchung
Autoren |
J. Heinrich T. Zenk R. Maurer |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen 15.3 Massivbrücken |
Bauingenieur 95 (2020) Nr. 4, S. 115-125, 16 B, 4 T, 20 Q
Mit der EOTATR 066 steht ein Bemessungskonzept für Verbundfugen bei der nachträglichen Verstärkung mit Aufbeton bei ruhenden und ermüdungswirksamen Beanspruchungen zur Verfügung. Das Bemessungskonzept hat in entsprechender Form auch im Model Code 2010 seinen Niederschlag gefunden. Im Zuge eines Forschungsvorhabens wurden zur Validierung des Ermüdungsnachweises als Bestandteil des Bemessungskonzepts der EOTATR 066 Bauteilversuche an der TU Dortmund unter zyklischer Belastung durchgeführt. Die Versuche bestätigten die Ergebnisse aus zuvor durchgeführten Kleinkörperversuchen an den Universitäten Innsbruck und Delft. Zudem konnte anhand von Messungen der Stahlspannungen in den Schubverbindern während der Versuchslaufzeit festgestellt werden, dass die Spannungsschwingbreiten bei sehr großer Rauigkeit (R(Index t) > 3 mm) der Verbundfuge und bei ausreichender Begrenzung der Schwingbreiten der zyklischen Beanspruchungen so gering sind, sodass kein expliziter Nachweis gegen Ermüdung erforderlich ist. Die Anwendung des Nachweiskonzepts ist an zusätzliche konstruktive, betontechnische und ausführungstechnische Bedingungen geknüpft. Im Vergleich zum derzeitigen Nachweisverfahren in DIN EN 1992-2/NA liefert das Bemessungskonzept deutlich wirtschaftlichere Ergebnisse.