Detailergebnis zu DOK-Nr. 75559
Die Matrix als Analyse- und Kommunikationstool: Lehrmethoden im Städtebau
Autoren |
J. Siedle T. Siems |
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Sachgebiete |
0.12 Ingenieurberuf 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
PLANERIN (2018) Nr. 5, S. 51-53, 3 B
Das Verstehen und Bewerten komplexer Systeme ist die Voraussetzung für die Arbeit von Städtebauern und Architekten. Es bildet die Grundlage für die Herleitung jeder differenzierten und integrierten Entwurfsstrategie. Der dafür notwendige Analyseprozess muss als elementarer Teil des Entwurfs gelten, und auch darüber hinaus ist der professionelle Umgang mit komplexen Informationen eine wichtige Schlüsselqualifikation zur Bewältigung des vielschichtigen Aufgabenspektrums der Planenden und zur eigenen Positionierung im Arbeits- und Forschungsfeld. Den Prozess des Systematisierens und Strukturierens von Informationen verstehen wir deshalb als grundlegenden Teil der universitären Lehre im Städtebau. Dazu arbeiten wir mit einem didaktisch-analytischen Werkzeug, das im Prozess ständig weiterentwickelt wird: der städtebaulichen Matrix. Was eine städtebauliche Analyse von einem naturwissenschaftlichen Problem unterscheidet, ist der mehrdeutige, oft widersprüchliche Charakter urbaner Systeme. Es gibt viele Unbekannte. Eine Matrix ist ein Tool, um auf den ersten Blick schwer vergleichbare Informationen gegenüberzustellen, zu filtern und durch die Kombination neues Wissen zu generieren. Sie ist eine grafische Darstellungsform, die durch Kategorisieren, Verknüpfen und Überlagern von Informationen verschiedener Themenbereiche in der Lage ist, unübersichtliches Terrain zu erklären und unvorhergesehene Möglichkeiten aufzudecken. Der Beitrag beschreibt Ansatz und Vorgehensweise dieser Methode und erläutert diese anhand eines Beispiels aus der Lehre am Lehrstuhl Städtebau der Bergischen Universität Wuppertal.