Detailergebnis zu DOK-Nr. 75663
Identifikation urbaner Geräuschquellen mittels maschineller Lernverfahren
Autoren |
T. Clauß J. Abeßer |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Lärmbekämpfung 15 (2020) Nr. 3, S. 80-85, 7 B, 2 T, 11 Q
Das im Forschungsprojekt StadtLärm entwickelte Sensorsystem klassifiziert unter Achtung und Wahrung des Datenschutzes zuverlässig urbane Geräusche. Die entwickelten Sensoren sind robust und für den langfristigen und dauerhaften Einsatz im Freien geeignet. Weiterhin ist es möglich, die Lärmbelastung durch eine permanente und ortsbezogene Messung zu ermitteln. Um eine gesetzes- und verordnungskonforme Messung vorzunehmen, bedarf es allerdings einer Anpassung der verwendeten Systemkomponenten. Da auch im laufenden Betrieb weitere Modelle zur Erkennung neuer Geräuschklassen auf die Sensoren aufgespielt werden können, ist der Einsatz des StadtLärm-Systems für weitere wissenschaftliche Untersuchungen und Erhebungen denkbar. Erste anschließende Forschungsarbeiten zum Beispiel zur Klassifizierung unterschiedlicher Fahrzeugtypen sind bereits in der Planungsphase. Auch die Entwicklung von Schnittstellen zur Anbindung des Systems an bestehende Verkehrsleitsysteme ist eine mögliche Option. Durch die Kommunikationsarchitektur ist es außerdem möglich, Daten beliebig anderer Modalitäten in die Datenbank mitaufzunehmen. Eine interessante Forschungsrichtung ist die Integration subjektiver Lärmbewertungen von BürgerInnen. So kann das System einen Beitrag zu einem interaktiveren und transparenteren Beschwerdemanagement liefern. Allerdings entsteht hier nur ein Mehrwert, wenn neugewonnene Funktionen von Verwaltung und Bürgern gleichermaßen verantwortungsbewusst genutzt werden. Weitere Messungen nach Projektende haben gezeigt, dass sich das System jederzeit an anderen Orten einsetzen lässt.