Detailergebnis zu DOK-Nr. 75703
Andere Länder, andere Sitten. Oder etwa nicht?
Autoren |
W. Brög |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
mobilogisch! 41 (2020) Nr. 1, S. 25-29, 12 T, 1 Q
Ein internationaler Vergleich von Daten zur Alltags-Mobilität kann nur seriös vorgenommen werden, wenn die jeweiligen Erhebungen mit derselben oder einer gut vergleichbaren Erhebungsmethodik durchgeführt wurden. Dann zeigt sich schnell, dass wir überall auf der Welt die gleichen Bedürfnisse haben und abdecken, wenn wir aus dem Haus gehen. Auch die Organisation dieser Mobilität ist überraschend ähnlich. Lediglich bei der Verkehrsmittelwahl gibt es große Unterschiede, die mit Verkehrs-Infrastruktur und Mobilitäts-Kultur zu tun haben. Seitdem die Mobilität mit einer gewissen Regelmäßigkeit erhoben wird, gibt es auch ein großes Interesse an internationalen Vergleichen. Solche Vergleiche zeigen zwischen verschiedenen Ländern oft große Ähnlichkeiten, aber auch große Unterschiede. Dabei sind die Unterschiede mitunter so groß, dass man sie gar nicht glauben mag. Dann stößt man schnell auf Unterschiede bei der eingesetzten Befragungsmethodologie, die möglicherweise die Unterschiede erklären könnten. Zur vermeintlichen Aufklärung dieser Problematik gibt es ein Paper, das auf der Basis eines EU-Projekts geschrieben und auf der ISTSC (Survey Conference) 2014 in Sydney präsentiert wurde: "lmproving Comparability Of Survey Results Through Ex-Post Harmonisation - A Case Study With Twelve European National Travel Surveys". Wer weiß, mit welcher unterschiedlichen Methodik die untersuchten Mobilitätserhebungen durchgeführt wurden. Die Autoren stellten selber fest, dass zwar "der Einfluss der Erhebungsmethode auf die belegbaren Ergebnisse eine belegte Tatsache" ist, dass sie (die Autoren) aber "nicht genug wissen über die Konsequenzen der Befragungsmethodik, um ihre Einflüsse auf die Ergebnisse auszuschalten". Das ist schade, denn die - dort unberücksichtigten, aber wichtigen - Einflussfelder ("nonreported trips" und "nonresponse") wurden schon gründlich untersucht, auch international.