Detailergebnis zu DOK-Nr. 75579
Superblocks, Kiezblocks & Co: mehr als verkehrsberuhigte Bereiche?
Autoren |
S. Lieb |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
mobilogisch! 41 (2020) Nr. 2, S. 32-34, 2 B
Wenn man sich einen Stadtplan von Barcelona anschaut, weiß man, warum die jeweils neun akkurat quadratisch zusammengefassten Wohnblocks als Superblocks bezeichnet werden. In anderen, historisch gewachsenen Städten wird das anders aussehen. So werden sie zum Beispiel in Berlin auch als Kiezblocks bezeichnet. Der Beitrag gibt einen kurzen Überblick über die Varianten von Verkehrsberuhigung, die unter dieser Flagge umgesetzt werden sollen. Nicht nur die Idee der Verkehrsberuhigung ist nicht neu. Seit etwa 50 Jahren werden Konzepte mit diesem Konzept bewusst umgesetzt. In der Mitte des letzten Jahrhunderts wurden Superblocks (aber nicht unter diesem Namen) in den USA, Großbritannien und Australien in geplanten, eigentlich autogerechten Neu-Städten oder in deren Suburbia eingerichtet. Im Prinzip waren es Quartiere, die für den Kfz-Durchgangsverkehr ungeeignet waren. Aber auch die Superblocks in Barcelona haben schon einige Jahre auf dem Buckel. 1993 begannen die ersten Planungen unter diesem Begriff. Prinzip ist ein feingliedriges Wegenetz und ein Zuschnitt der Superblocks mit 400 mal 400 Meter auf ein sehr menschliches Maß. Grundidee ist es, "verkehrsberuhigte Bereiche" zu schaffen, indem man neun Wohnblocks zu "Inseln" zusammenfasst. Innerhalb dieser Superblöcke sind Autos weitgehend tabu - das gilt für rollenden und ruhenden Kfz-Verkehr. Nur Anwohner, Rettungsdienste und Gewerbetreibende dürfen hineinfahren, allerdings nur mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h.