Detailergebnis zu DOK-Nr. 75720
s/v-Wert beim dynamischen Plattendruckversuch
Autoren |
G. Bräu S. Vogt |
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Sachgebiete |
7.1 Baugrunderkundung; Untersuchung von Boden und Fels |
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2020, 109 S., zahlr. B, T, Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Straßenbau H. S 143). - ISBN 978-3-95606-516-3. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://bast.opus.hbz.de
Dynamische Plattendruckversuche (leichte (LFG) und mittelschwere (MFG) Fallgewichtsgeräte) dienen zur Prüfung der Tragfähigkeit ungebundener Böden und Tragschichten. Dabei wird die maximale Setzung s, die maximale Setzungsgeschwindigkeit v der Lastplatte, der dynamische Verformungsmodul E(Index vd) und das Verhältnis s/v für eine standardisierte Stoßbelastung ermittelt. In den ZTV E-StB ist die Aussagekraft des E(Index vd)-Werts gemessen mit dem LFG in Bezug auf die Tragfähigkeit durch entsprechende Anforderungswerte bereits anerkannt. Für Verformungsmoduln E(Index vd, MFG) des MFG ist die Einführung von Prüfkriterien aufgrund wachsender Erfahrungen bald zu erwarten. Der Quotient s/v wird in der Baupraxis boden- oder projektspezifisch herangezogen, um entweder direkt auf den Verdichtungsgrad D(Index Pr) oder um auf eine weitere mögliche Verdichtung zu schließen. Derartige Möglichkeiten zur Anwendung des Werts s/v konnten jedoch in den durchgeführten umfangreichen Reihen von Feldversuchen nicht bestätigt werden. Es zeigte sich vielmehr, dass Korrelationen zwischen den s/v-Werten und E(Index vd)-Werten oder E(Index V2)-Werten bodenspezifisch gut möglich sind. Der E(Index vd)- und der s/v-Wert sind aufgrund der vorliegenden Korrelationen als gegenseitige Alternative jedoch nicht als sich ergänzende Kriterien zu sehen. Letzteres wäre aus einer Zuordnung des s/v-Werts zum E(Index V2)/E(Index V1)-Wert möglich. Eine derartige Korrelation zeigt jedoch für alle untersuchten Materialien nur sehr geringe Korrelationskoeffizienten. Weitere Untersuchungen hierzu sind erforderlich, da sowohl der Zusammenhang zwischen dem Verhältnis E(Index V2)/E(Index V1) und dem Verdichtungsgrad D(Index Pr) als auch zu den Messwerten s und v bodenmechanisch schwierig zu interpretieren sind.