Detailergebnis zu DOK-Nr. 75711
Einfluss nicht-verkehrlicher Variablen auf die Verkehrsmittelwahl (Forschungsprojekt SVI 2015/007)
Autoren |
P. Widmer K.W. Axhausen B. Schmid F. Becker P. Stein |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2020, 173 S., 29 B, 35 T, zahlr. Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1676)
Als nicht-verkehrliche Variablen werden in der Studie namentlich nicht direkt beobachtbare Werte und Einstellungen (latente Variablen) der Verkehrsteilnehmer sowie die Wechselwirkungen zwischen Wohnortwahl, Wahl des Mobilitätswerkzeugbesitzes und Verkehrsmittelwahl betrachtet. Nicht-verkehrliche Variablen, wie zum Beispiel die soziodemografischen Eigenschaften Alter, Geschlecht und Einkommen der Verkehrsteilnehmer werden in bisherigen Verkehrsmittelwahlmodellen standardmäßig berücksichtigt. Hier wird nun untersucht, wie sich die Berücksichtigung latenter Variablen und der Wechselwirkungen zwischen den Entscheidungsebenen Wohnortwahl, Mobilitätswerkzeugwahl und Verkehrsmittelwahl auf die geschätzten Modellparameter auswirken und wie sich diese von jenen bisheriger Verkehrsmittelwahlmodelle unterscheiden. Die Ergebnisse der Modellschätzungen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die Verknüpfung der Entscheidungsdimensionen Wohnartwahl, Mobilitätswerkzeugwahl und Verkehrsmittelwahl erlaubt die getrennte Beobachtung der direkten und indirekten Effekte. Bisherige Modelle, welche die oben genannte Verknüpfung nicht berücksichtigen, liefern verzerrte Parameter für die kurz- und mittelfristige Betrachtungen. Werden die längerfristigen Entscheidungen (Wohnort- und Mobilitätswerkzeugwahl) simultan berücksichtigt, ist der kurzfristige Effekt der Angebotsvariablen (wie zum Beispiel Reisezeit und Umsteigevorgänge) auf die Verkehrsmittelwahl sichtbar abgeschwächt. Die Berücksichtigung von Werten und Einstellungen der Verkehrsteilnehmer bei der Modellschätzung hat einen substanziellen Einfluss auf die resultierenden marginalen Wahrscheinlichkeitseffekte der soziodemografischen Variablen.