Detailergebnis zu DOK-Nr. 76070
VDV-Jahrestagung 2020: digital im Zeichen von Corona
Autoren |
J. Hille |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 73 (2020) Nr. 8, S. 300-303
Mit Blick auf die Corona-Krise konnte die VDV-Jahrestagung 2020 nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden. Der VDV hatte sich daher zu einer Veranstaltung im digitalen Raum entschlossen. Bereits kurz nach dem Lockdown hatte der VDV in enger Abstimmung mit seinen Mitgliedsunternehmen und weiteren Verbänden der Branche ermittelt, wie sich die Einbrüche bei den Fahrgeldeinnahmen bis Jahresende auswirken würden. In zwei Szenarien, je nachdem wie lange und umfangreich die Ausgangsbeschränkungen andauerten, kamen dabei Verluste in Höhe von fünf bis sieben Milliarden Euro heraus. "Der Lockdown dauerte zum Glück nicht so lange wie im zweiten Szenario angenommen. Aber dennoch werden wir bis Jahresende rund fünf Milliarden Euro an Fahrgeldeinnahmen verlieren. Denn wir sind auch während der Ausgangsbeschränkungen im Schnitt zu 80 % das reguläre Angebot gefahren, und das bei damals im Schnitt nur rund 20 % des sonst üblichen Fahrgastaufkommens", so der VDV-Präsident Wortmann. Inzwischen sei man zwar wieder bei durchschnittlich 40 bis 50 % der Fahrgäste, "aber die Menschen kommen nur langsam zurück in die Busse und Bahnen". Das heißt, die Einnahmen sind weiterhin deutlich geringer als kalkuliert, während die Kosten für das volle Angebot unvermindert anfallen". Dieses umfangreiche Angebot trotz mangelnder Nachfrage sei auch mit Blick auf Abstände in den Fahrzeugen nötig und politisch gewünscht, aus Sicht des VDV und seiner Mitgliedsunternehmen aber dauerhaft nicht unternehmerisch finanzierbar.