Detailergebnis zu DOK-Nr. 75854
Mit dreidimensionalen Argumenten pro Schiene
Autoren |
A. Bloi |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 4.3 Vertrags- und Verdingungswesen 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Beratende Ingenieure 49 (2020) Nr. 7-8, S. 45-48, 8 B
Die Schaffung einer Direktverbindung vom Nordosten Berlins ins Stadtzentrum soll den öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt im Interesse von Klimaschutz und sozialverträglichem Stadtumbau verbessern - eine Herausforderung, der sich die Planer derzeit mit modernsten Methoden stellen. Dabei verschmelzen digitale Verkehrsanlagenplanung und verkehrstechnische Modellierungen mit digitalisierten Objekten aus der realen Stadt, um nicht zuletzt die Öffentlichkeit mitnehmen und für das Vorhaben begeistern zu können. Ziel des Projekts "Straßenbahn-Neubaustrecke vom Alexanderplatz zum Potsdamer Platz/Kulturforum" ist die Schaffung einer Direktverbindung vom Nordosten Berlins ins Stadtzentrum. Im Auftrag der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erbringt die Obermeyer Planen + Beraten GmbH Planungsleistungen der Leistungsphasen zwei bis fünf der HOAI für Verkehrsanlagen sowie weitere für das Projekt notwendige Ingenieurleistungen, darunter Schallemissionsermittlungen, eine objektkonkrete Verkehrsprognose mit Verkehrs- und Fußgängerzählung sowie verschiedene verkehrstechnische Berechnungen und Modellierungen. Das Vorhaben ist Bestandteil des Berliner Stadtentwicklungsplans Verkehr (StEP von 2011), dessen Ziel die mittel- und langfristige Herstellung einer sozial- und klimaverträglichen Ausgestaltung des hauptstädtischen Verkehrssystems ist. Dabei spielt der Ausbau von Straßenbahnneubaustrecken in Richtung der westlichen Stadtviertel eine wichtige Rolle. Die Verbindung der östlichen Stadtmitte (Alexanderplatz) mit dem zentralen Potsdamer Platz und dem Kulturforum ist dabei Voraussetzung für die Weiterführung der zentralen Straßenbahnlinien in den Bezirk Schöneberg. Die geplante Verkehrsachse betrifft dabei sensible Bereiche der Innenstadt wie die Passage am Roten Rathaus, das Nikolaiviertel, die Querung der Spree und des Spreekanals, die Umgestaltung der Leipziger Straße, insbesondere des schmalen Abschnitts mit Kreuzungen zur Friedrichstraße, Mauerstraße und Wilhelmstraße mit vielfältigen Wechselwirkungen zum aktuell dominierenden motorisierten Individualverkehr (MIV).