Detailergebnis zu DOK-Nr. 76111
Erstes Parkhaus aus Holz
Autoren |
M.W. Lennartz |
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Sachgebiete |
5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Beratende Ingenieure 49 (2020) Nr. 7-8, S. 58-61, 9 B
Die Verkehrswende wird nicht zuletzt auch von wegweisenden Bauvorhaben getragen. In Rüsselsheim zeigt ein Parkhaus, welche vielfältigen Qualitäten in Bezug auf Statik, Optik und Raumgefühl mit dem nachwachsenden Baustoff Holz möglich sind. Kaum einem Gebäude gilt in der Bauwelt wie bei den Nutzern weniger Aufmerksamkeit und Wertschätzung als dem Parkhaus. Es sind in der Regel Orte geringer Aufenthaltsqualität mit negativem Image - Gebäude, die man ungern aufsucht und die man schnell wieder verlassen möchte, häufig unterirdisch, mit dunklen Ecken, stickiger Luft und schlechten Gerüchen. Doch auch ihre oberirdische Präsenz ist häufig ein einziges visuelles Ärgernis. Einige wenige gebaute Ausnahmen zeigen, dass es auch anders geht. Dazu gehört zweifelsohne das Ende 2018 fertiggestellte bundesweit erste Parkhaus aus Holz in Rüsselsheim. Für die Architekten wäre ein Parkhaus ohne gestalterischen Anspruch, einfach nur dem höchstmöglichen lnvestorennutzen bei optimaler Kosteneffizienz verpflichtet, nie infrage gekommen. Im kommunalen Wohnungsbauunternehmen Gewobau, dem größten Wohndienstleister in Rüsselsheim, fanden sie die Bauherrschaft, die einen neuen Parkhausweg mitgehen wollte. Inmitten der Satellitensiedlung "Dicker Busch" stand eines dieser alten Stahlbeton-Parkhäuser aus den 1970er-Jahren, das baufällig vor sich hin moderte.