Detailergebnis zu DOK-Nr. 76055
Kanalbrücke Berkenthin mit temperierter Fahrbahn: Pilotprojekt
Autoren |
M. Eilers H. Friedrich B. Quass E. Rogalski |
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Sachgebiete |
15.7 Brückenbeläge, Abdichtungen 15.2 Stahlbrücken |
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2020, 48 S., 16 B, Anhang (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Brücken- und Ingenieurbau H. B 153). - ISBN 978-3-95606-511-8. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://bast.opus.hbz.de
Bei Fahrbahnoberflächen von Brücken kommt es schneller zur Bildung von Glätte als auf Straßenabschnitten mit direktem Kontakt zum Erdboden. Insbesondere bei Brücken an ungünstigen Standorten wie in der Nähe von Gewässern oder in Einschnitten besteht vor allem im Spätherbst und im zeitigen Frühjahr eine besondere Gefahr für die Verkehrsteilnehmer. Dem erhöhten Sicherheitsrisiko wird in der Regel mit einem intensivierten Winterdienst begegnet, was allerdings einen überdurchschnittlich hohen Zeitaufwand und Personaleinsatz bedeutet. Taumittelsprühanlagen können zu einer Entlastung führen, sind jedoch aufgrund ökologischer und ökonomischer Bedenken umstritten. Eine Alternative stellt die Temperierung der Fahrbahn dar, die im BASt Bericht B 87 "Vermeidung von Glättebildung auf Brücken durch die Nutzung von Geothermie" ausführlich erläutert ist. Beim Ersatzneubau der Brücke über den Elbe-Lübeck-Kanal in der Ortslage Berkenthin kam erstmals in Deutschland eine mittels Geothermie temperierte Fahrbahnplatte zum Einsatz. Im Rahmen der fachtechnischen Begleitung dieser Pilotanwendung erfolgten umfangreiche Temperaturmessungen an der alten Brücke und es wurden Einbau sowie Inbetriebnahme der Temperierungseinrichtung bei der neuen Brücke dokumentiert. Zwei Aspekte stellen dabei eine grundlegende Innovation bei der Temperierung von Fahrbahnbelägen dar. Zum einen wurden die Rohrregister erfolgreich "schwimmend" inmitten des Asphaltkörpers platziert, und zum anderen wird die Anlage über ein Mess-, Steuer- und Regelungssystem betrieben, sodass eine Temperierung nur im Bedarfsfall erfolgt.