Detailergebnis zu DOK-Nr. 76067
Mehr Platz fürs Fahrrad: Reflexion aktueller Forderungen und Debatten
Autoren |
P. Engler M. Franke J. Thiemann-Linden |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.5 Radverkehr, Radwege |
Planerin (2020) Nr. 4, S. 14-16, 4 B, 2 Q
Die von Interessenverbänden und vielen Radfahrenden erhobene Forderung nach mehr Platz für das Fahrrad im Straßenverkehr hat viele Anstöße gegeben und Diskussionen ausgelöst. Der unübersehbare Bedeutungszuwachs des Radverkehrs, seine Rolle zur Substituierung von Autofahrten im Alltagsverkehr, seine Nutzung in (fast) allen gesellschaftlichen Gruppen ist "in der Mitte der Gesellschaft" und in der täglichen Verkehrsplanungspraxis angekommen. Dabei steht die Radverkehrsinfrastruktur mit ihren verschiedenen Führungsformen im Vordergrund vieler fachlicher und (kommunal-)politischer Diskussionen. Ein halbes Jahrhundert autozentrierter Stadtverkehrsplanung, die Radfahrende nicht auf der Fahrbahn sehen wollte, kann nicht von heute auf morgen überwunden und umgelernt werden. Gleichzeitig entbrennt eine Diskussion um die Frage, welche Radverkehrsinfrastruktur dafür nötig ist, dass sich alle am Radverkehr Interessierten sicher fühlen und somit die Zahl der Nutzenden deutlich erhöht wird. Die Frage nach der besten Strategie, um den Radverkehr zügig und sichtbar zu fördern, hat somit mehrere Dimensionen. Zum einen geht es um eine Umverteilung von Flächen zugunsten des Radverkehrs und die Frage, wie weit dabei andere berechtigte Interessen, beispielsweise des Fußverkehrs, untergeordnet werden sollten. Zum anderen geht es aber auch um die Art und Weise, wie Radfahrende künftig in unseren Straßen unterwegs sein sollen. Der Artikel befasst sich mit diesen beiden Aspekten der Radverkehrsförderung und versucht, eine allgemeine Empfehlung für den Umgang mit den genannten Forderungen zu formulieren.