Detailergebnis zu DOK-Nr. 75912
Risikofaktoren bei sicherheitsrelevanten Ereignissen in Arbeitsstellen: eine Analyse der naturalistischen Fahrverhaltensstudie (Orig. engl.: Risk factors in work zone safety events: a naturalistic driving study analysis)
| Autoren |
N. Bharadwaj P. Edara C. Sun |
|---|---|
| Sachgebiete |
5.22 Arbeitsstellen 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 1, 2019, S. 379-387, 3 B, 6 T, 22 Q. - Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr
Die Identifizierung von Unfallrisikofaktoren und die Verbesserung der Sicherheit in Arbeitsstellen ist für die Verkehrsbehörden der USA eine wichtige Priorität. Die Federal Highway Administration (FHWA) berichtet, dass sich alle 5,4 Minuten ein Unfall in einer Arbeitsstelle ereignet (Daten für 2015). Im Jahr 2015 ereigneten sich in den USA 96 626 Unfälle in Arbeitsstellen, die 25 485 Verletzte und 642 Todesopfer forderten. Es besteht die dringende Notwendigkeit, umfassende Daten zur Sicherheit in den Arbeitsstellen zu sammeln. Die Daten der naturalistischen Fahrstudie (NOS) bieten eine seltene Gelegenheit, sich aus erster Hand ein Bild von Unfällen und Beinahe-Unfällen (CNC) zu machen, die sich in und um Arbeitsstellen herum ereignen. Die NOS enthält Informationen zum Fahrerverhalten und zu verschiedenen nicht fahrbezogenen Aufgaben, die während der Fahrt ausgeführt werden. Auf diese Weise kann der Einfluss des Fahrerverhaltens auf das Unfallrisiko zusammen mit Infrastruktur- und Verkehrsvariablen bewertet werden. Die Studie untersuchte Risikofaktoren im Zusammenhang mit sicherheitskritischen Ereignissen, die in einer Arbeitsstelle auftreten, entwickelte ein binäres logistisches Regressionsmodell zur Abschätzung des Unfall-Risikos in Arbeitsstellen und quantifizierte das Risiko für verschiedene Faktoren unter Verwendung eines abgestimmten Fall-Kontroll-Designs (case-control design) und Odds Ratios (OR). Die Prognosefähigkeit des Modells wurde durch die Entwicklung von Kennlinien für Übungs- und Validierungsdatensätze bewertet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Ausführung einer nicht fahrbezogenen sekundären Aufgabe für mehr als 6 Sekunden das CNC-Risiko um das 5,46-fache erhöht. Die Unaufmerksamkeit des Fahrers erwies sich mit einem Odds Ratio von 29,06 als der kritischste Verhaltensfaktor, der zum CNC-Risiko beiträgt. Darüber hinaus wiesen Verkehrsbedingungen, die dem Level of Service (LoS) D entsprechen, das höchste CNC-Risiko in Arbeitsstellen auf. Die Studie stellt einen der ersten Versuche dar, die Ereignisse in Arbeitsstellen im Rahmen des zweiten NOS-Datenmaterials des zweiten Strategie Highway Research Program (SHRP 2) des Transportation Research Board (TRB) genau zu untersuchen, um Faktoren besser zu verstehen, die zu einem erhöhten Unfallrisiko in Arbeitsstellen beitragen.