Detailergebnis zu DOK-Nr. 76042
Qualifine - Beurteilung der Qualität feiner Gesteinskörnungen für Asphalt
Autoren |
H. Kugler T. Wörner E. Westiner S. Neidinger F. Röthlisberger F. Ottner |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 9.5 Naturstein, Kies, Sand |
Straße und Autobahn 71 (2020) Nr. 9, S. 731-742, 12 B, 3 T, 14 Q
Der Qualität von feinen Gesteinskörnungen (< 2 mm) im Anwendungsbereich Asphalt wird lediglich eine untergeordnete Bedeutung zugewiesen, eine Prüfung erfolgt derzeit nur über das Methylenblau (MB(Index F))- sowie das Sandäquivalent (SE (10))-Verfahren. Für beide Verfahren werden in absehbarer Zeit auf europäischer Ebene Kategorien definiert werden, denen auf nationaler Ebene Qualitäten zugeordnet werden müssen. Daher wurden das MB(Index F)- und SE-Verfahren sowie alternativ das Schüttelabrieb-Verfahren hinsichtlich ihrer Aussagekraft evaluiert. Dazu wurden sowohl definierte künstliche als auch 35 natürliche Mineralgemenge herangezogen und im Hinblick auf mineralogische Zusammenhänge ausgewertet. Das SE (10)-Verfahren hat sich als ungeeignet erwiesen, weil es nicht sensitiv gegenüber quellbaren Tonmineralen ist. Der MB(Index F)-Versuch weist eine unbefriedigende Wertespreizung auf, ist aber zur Erfassung schädlicher quellfähiger Tonminerale geeignet und kann daher als einfacher Vorversuch verwendet werden, um ganz sicher geeignete Materialien (MB(Index F)-Wert < 2 g/kg) oder ganz sicher ungeeignete Materialien (MB(Index F)-Wert > 10 g/kg) zu identifizieren. Der Schüttelabrieb stellt durch seinen Performance-Charakter den geeignetsten Versuch zur Bewertung der Qualität von feinen Gesteinskörnungen dar und sollte daher auf europäischer Ebene gegebenenfalls unter Beibehaltung der bewährten bayerischen Grenzwerte genormt werden. Ergänzende mineralogisch-petrografische Analysen werden empfohlen, um das Verhalten zu verifizieren und zu erklären.