Detailergebnis zu DOK-Nr. 75994
Identifizierung von Benutzerklassen für gemeinsam genutzte und automatisierte Mobilitätsdienste (Orig. engl.: ldentifying user classes for shared and automated mobility services)
Autoren |
K. Winter O. Cats K. Martens B. van Arem |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 0.8 Forschung und Entwicklung |
European Transport Research Review 12 (2020) Nr. 36, 11 S., 4 B, 4 T, 33 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.1186/s12544-020-00420-y
Neue Formen der gemeinsamen Mobilität wie "Free Floating"-Carsharing-Dienste und gemeinsam genutzte automatisierte Fahrzeuge haben das Potenzial, das städtische Reiseverhalten zu verändern. In dem Artikel identifizieren die Autoren potenzielle Nutzerklassen für diese neuen Verkehrsträger. Zu diesem Zweck wurde ein "Stated Choice"-Experiment zur Verkehrsmittelwahl bei einer Stichprobe der niederländischen Stadtbevölkerung durchgeführt, bei dem neben Privatfahrzeugen, Bussen und Taxis auch "Free Floating"-Carsharing-Dienste und gemeinsam genutzte automatisierte Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Das Versuchsdesign erlaubt es, die Auswirkungen von Fahrzeugbesitz, Fahrzeug-Sharing und Fahrzeug-Automatisierung auf den wahrgenommenen Nutzen dieser Verkehrsträger zu entwirren. Weitere Beiträge liegen in der Identifizierung von Benutzerklassen für gemeinsam genutzte und automatisierte Mobilitätsdienste und deren potenzielle Migration von ihren derzeitigen Modi zu diesen Diensten. Latente Klassenwahlmodelle wurden geschätzt, um die Heterogenität dieser Präferenzen unter den Befragten zu erfassen. Das Modell der Verkehrsmittelwahl mit der größten Erklärungskraft wurde durch die Schätzung eines verschachtelten 3-Klassen-Logit-Modells erhalten, das die Auswirkungen des Fahrzeugbesitzes erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass höher gebildete und zeitbewusstere Befragte eher als andere geneigt sind, die (automatisierten) Carsharing-Optionen zu bevorzugen. Durch die Simulation eines Szenarios, das das Auto mit "Free Floating"-Carsharing und Taxis mit gemeinsam genutzten automatisierten Fahrzeugen direkt vergleicht, wurde eine Migrationsanalyse durchgeführt. Diese Analyse zeigt, dass die Präferenzen für gemeinsam genutzte automatisierte Fahrzeuge und "Free Floating"-Carsharing am höchsten bei denjenigen sind, die derzeit Auto und öffentliche Verkehrsmittel für die Pendelfahrt kombinieren. Pendler, die das Auto benutzen, zeigten eine hohe Präferenz für "Free Floating"-Carsharing, insbesondere da für letzteres keine Parkgebühren erhoben werden. Die Befragten, die derzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln pendeln, zeigten die geringste Präferenz für die neuen Verkehrsmittel.