Detailergebnis zu DOK-Nr. 76120
Linear-viskoelastische (LVE)-Eigenschaften von Asphaltmischungen mit unterschiedlichen Glaszuschlagstoffen und Kalkhydratgehalten (Orig. engl.: Linear viscoelastic (LVE) properties of asphalt mixtures with different glass aggregates and hydrated lime content)
Autoren |
E. Lachance-Tremblay M. Vaillancourt D. Perraton H. Di Benedetto |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
International Journal of Pavement Engineering 21 (2020) Nr. 10, S. 1170-1179, 15 B, 4 T, zahlr. Q
Die Verwendung von recyceltem Glas in Asphaltgemischen wurde erstmals in den 1970er-Jahren in den USA und Kanada untersucht. Aufgrund hoher Beschaffungskosten des Glases wurden die Untersuchungen nicht fortgesetzt. Heute besteht jedoch die Notwendigkeit, Glas umfassend wiederzuverwenden, da die Entsorgungskosten stark gestiegen sind. Beim Einsatz von Glas in Heißasphalten sind jedoch die mechanischen Eigenschaften bezüglich Steifigkeit, Ermüdung, Spurrinnenbildung und thermischer Risse in Abhängigkeit von Temperatur und Belastungsfrequenz zu berücksichtigen. Der Beitrag befasst sich mit den linear-viskoelastischen Eigenschaften von Heißmischgut unter Zugabe unterschiedlicher Glaszuschlagstoffe und Kalkhydratgehalten. Dazu wurden sechs Asphalte mit einem Größtkorn von 10 mm und verschiedenen Glas- (0, 20 und 60 %) und Kalkhydratgehalten (0 und 2 %) im Labor hergestellt. Es wurde ein polymermodifiziertes Bitumen verwendet. Die verwendeten Glaszuschlagstoffe wiesen eine Körnung 0/5 auf. In Abhängigkeit von der Zugabemenge der Glaszuschlagstoffe wurde der optimale Bindemittelgehalt zwischen 5,4 und 5,2 M.-% ermittelt. Die linear-viskoelastischen Eigenschaften der Asphalte wurden an zylindrischen Probekörpern (h/D = 150/75 mm) mit einaxialer sinusförmiger Zug-Druckwechselbelastung bei acht Temperaturen zwischen -35 und +35 °C und sieben Frequenzen zwischen 10 und 0,01 Hz ermittelt. Die Versuche wurden dehnungsgeregelt durchgeführt. Zum Vergleich der Asphalte wurden unter anderem Cole-Cole Plots und das Black-Diagramm herangezogen. Zum Nachrechnen der Versuche wurde ein sogenanntes 2S2P1D-Modell verwendet. Es zeigt sich, dass das Modell die linear-viskoelastischen Eigenschaften der Asphalte korrekt simuliert. Der Glasmodul der Asphalte reduziert sich infolge der Zugabe von Glaszuschlagstoffen. Ein Einfluss des Kalkhydratgehalts auf die geprüften Materialeigenschaften konnte nicht festgestellt werden.