Detailergebnis zu DOK-Nr. 76107
Sicherheit und Akzeptanz der Radverkehrsführung in Mittellage (RiM) an Knotenpunkten: ein möglicher Weg zur Reduktion von Rechtsabbiegeunfällen an Knotenpunkten? - eine Analyse der Sicherheitswirkung sowie des Verhaltens und der Erfahrungen der Nutzenden
Autoren |
L. Baur O. Beyer T. Richter |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 5.11 Knotenpunkte 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straßenverkehrstechnik 64 (2020) Nr. 10, S. 681-686, 9 B, 3 T, 6 Q
Das Ziel des Forschungskomplexes war es, die Sicherheitslage auf Radverkehrsführungen in Mittellage (RiM) zu untersuchen und positive wie negative Charakteristiken bezüglich ihrer Auswirkungen herauszuarbeiten. Dazu wurden 52 RiM in Berlin und Leipzig ausgewählt und anhand einer Unfalldatenanalyse Radverkehrsunfälle im Vorher- und Nachherzeitraum ausgewertet. Die Ergebnisse der Forschung zeigen auf, dass verschiedene Charakteristika das Unfallgeschehen beeinflussen. Für den Einsatz von RiM sollten ein nennenswertes Aufkommen ab 70 Radfahrenden pro Stunde sowie Kfz-Abbiegeverkehrsstärken unter 1 000 Kfz pro Tag gegeben sein. Bezüglich der Dimensionierung und Gestaltung der Radverkehrsanlagen zeigen eingefärbte RiM eine positive Wirkung auf die Unfallzahlen auf. Dennoch sollen Längen von über 59 m vermieden werden. Mittlere Breiten (Standardbreite von Radfahrstreifen) sind dabei vorzuziehen. Zu vermeiden sind von der Norm abweichende RiM (zum Beispiel Knotenpunkt im Verflechtungsbereich). Die Kombination positiver RiM-Eigenschaften kann jedoch aufgrund der Stichprobengröße keine belastbaren Aussagen liefern.