Detailergebnis zu DOK-Nr. 76109
Auswirkungen der Erkennbarkeit und der Zufahrtsgestaltung auf die Verkehrssicherheit von Kreisverkehren an Landstraßen
Autoren |
M. Schmotz B. Schröter C. Lippold A. Schemmel C. Schulze |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 5.11 Knotenpunkte 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straßenverkehrstechnik 64 (2020) Nr. 10, S. 687-695, 13 B, 1 T, 18 Q
Kreisverkehre außerhalb bebauter Gebiete weisen im Vergleich zu Knotenpunkten mit und ohne LSA eine hohe Verkehrssicherheit auf. Von dem "Merkblatt für die Anlage von Kreisverkehren" abweichende Entwurfsvorgaben einzelner Bundesländer und ein hoher Anteil Fahrunfälle (insbesondere bei Dunkelheit) deuten jedoch auf weitere Potenziale zur Erhöhung der Verkehrssicherheit durch eine verbesserte Erkennbarkeit der Kreisverkehre hin. Im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprogramms des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. (FGSV) wurde ein Forschungsvorhaben beauftragt, welches durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) betreut wurde, um das Unfallgeschehen und Fahrverhalten an außerörtlichen Kreisverkehren zu analysieren. Im Rahmen der Unfallanalyse zeigte sich, dass 60 % der Fahrunfälle an außerörtlichen Kreisverkehren während Dämmerung und Dunkelheit geschehen und dass 40 % aller Unfälle Alleinunfälle sind. Die Alleinunfälle weisen dabei die höchste Unfallschwere auf und führen häufig zum Auffahren auf die Kreisinsel. In Detailanalysen wurde unter Verwendung generalisierter linearer Modelle der Einfluss verschiedener Gestaltungselemente auf das Unfallgeschehen untersucht. Dabei zeigte sich, dass Zufahrten mit Abkröpfung und Verschwenkung im Annäherungsbereich geringere Unfallkostenraten aufweisen als Zufahrten mit gestreckter Linienführung. Außerdem waren an Zufahrten mit breitem Fahrbahnteiler in dreieckiger Form geringere Unfallraten als an Zufahrten mit schmalem Fahrbahnteiler mit gerader Bordführung zu beobachten. Das im Rahmen von Fahrverhaltensanalysen beobachtete Geschwindigkeits- und Spurverhalten bestätigt die Erkenntnisse der Unfallanalyse im Hinblick auf die Linienführung im Annäherungsbereich und die Form des Fahrbahnteilers. Die lichttechnischen Analysen zeigten, dass durch retroreflektierende Markierungsnägel auf den Bordsteinen der Fahrbahnteiler und der Kreisinsel die Erkennbarkeit von außerörtlichen Kreisverkehren bei Dunkelheit verbessert werden kann.