Detailergebnis zu DOK-Nr. 76179
Raumaneignung ermöglichen - Demokratie fördern: von der Absicht Erwachsener und dem Interesse Jugendlicher
Autoren |
C. Reutlinger |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Planerin (2020) Nr. 5, S. 28-30, 1 B, 6 Q
Alltägliche Orte, wo Kinder und Jugendliche sich aufhalten, sich treffen, leben, rücken zunehmend in den Fokus des Demokratielernens. Das neue bildungspolitische Leitmotiv lautet, nicht nur die Bildungseinrichtungen als Schulen der Demokratie wiederzuentdecken, sondern auch den öffentlichen Raum, das Quartier oder die Stadt als Lern- und Lehrorte demokratischer Prozesse zu betrachten. Gelingt es, das alltägliche Leben unter den Fokus des Demokratielernens zu stellen, wirkt die Erfahrung nachhaltig, sodass Kinder und Jugendliche als Erwachsene verantwortungsvolle Demokratinnen und Demokraten sein werden. Unter diesem weiten Zielhorizont werden immer mehr Bau- und Gestaltungsprojekte durchgeführt, bei denen Kinder und Jugendliche mit dem Ziel einbezogen werden, dass sie sich im Anschluss für die Entwicklungsprozesse in ihrem Quartier, in ihrer Stadt interessieren (sogenannte Spill-over-Effekte). Doch können solche Projekte diese großen Versprechen einlösen, dass die miteinbezogenen Kinder und Jugendlichen Demokratie lernen? Bevor auf diese Frage anhand eines Beispiels genauer eingegangen wird, gilt es, den konzeptionellen Kern einer solchen Demokratielernmöglichkeit über die Gestaltung öffentlicher Plätze präziser herauszuarbeiten: die Raumaneignung. Daran anschließend wird die Perspektive geöffnet, in der die Aktivitäten junger Menschen im öffentlichen Raum - jenseits solcher Projekte - den Ausgangspunkt der Betrachtung bilden und die dahinter liegenden Aneignungs- und Partizipationsformen bestimmt werden. Welche Erkenntnisse ergeben sich dann für partizipativ angelegte Bauprojekte respektive die Idee der Demokratieförderung?