Detailergebnis zu DOK-Nr. 76191
Maßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrsqualität an Knotenpunkten: Ergebnisbericht
Autoren |
O. Beyer S. Hampel L. Junghanns |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 5.11 Knotenpunkte 0.8 Forschung und Entwicklung |
Berlin: Technische Universität Berlin, Fachgebiet Straßenplanung und Straßenbetrieb, 2020, XXV, 72 S., 46 B, 14 T, 24 Q, Anhang. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://www.strassenplanung.tu-berlin.de/fileadmin/fg96/forschung_projekte/Schlussbericht_Radverkehrsqualitaet.pdf
Bislang gibt es nur wenige Informationen zur bedarfs- und qualitätsorientierten Knotenpunktgestaltung aus Perspektive des Radverkehrs. So beschreiben derzeit gültige Richtlinien und Regelwerke keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen der Radverkehrsqualität oder Leistungsfähigkeit von Radverkehrsanlagen (RVA) und ihrer Gestaltung und Dimensionierung. Zudem fehlen entwurfsspezifische Empfehlungen mit Bezug zur Radverkehrsbelastung. Dies ist sowohl bei Quellen aus Deutschland als auch für jene aus dem deutschsprachigen Ausland aufgefallen. Gleichermaßen weist die Analyse des aktuellen Forschungstands auf weiteren Forschungsbedarf hin. In der Praxis finden sich sowohl gestalterische als auch betriebliche Ansätze, um hohen Radverkehrsbelastungen zu begegnen. In einer Stadt in Belgien wird hierfür auf eine Netzstrategie gleichmäßig hochwertiger Radverkehrsinfrastruktur gesetzt, um Belastungsspitzen und damit komplexe Problemlösungen gänzlich zu vermeiden. Auf kleinmaßstäblicher Ebene seien als Lösungsansatz aufgeweitete Radaufstellstreifen (ARAS) genannt, deren Einsatz und Gestaltung international deutlich flexibler als in Deutschland gehandhabt wird. Zudem werden vielerorts erfolgreich Kombinationsfahrstreifen als gestalterischer Ansatz bei hohen Radverkehrsbelastungen eingesetzt. Auf der betrieblichen Ebene finden radverkehrsorientierte Signalisierungen einzelner oder mehrerer Knotenpunkte Anwendung. Entlang hoch belasteter Streckenzüge wird der Nachfrage zudem mit einer Grünen Welle für den Radverkehr begegnet. Auf kleinmaßstäblicher Ebene finden radverkehrsorientierte, verkehrsabhängige Steuerungen Anwendung, wie sie für den Kfz-Verkehr bereits üblich sind. In einer Stadt in den Niederlanden hat sich darüber hinaus die Simultanfreigabe aller Radverkehrsströme in einer eigenen Signalisierungsphase bewährt. Ob das freie Rechtsabbiegen des Radverkehrs mittels Grünpfeil einen geeigneten Ansatz darstellt, kann vor dem aktuellen Wissenstand nicht abschließend beantwortet werden. Hinsichtlich der Radverkehrsqualität erscheint diese Maßnahme durchaus vielversprechend, wenn starke Rechtsabbiegeströme vorliegen. An den Knotenpunkten des Projekts war dies nicht der Fall.