Detailergebnis zu DOK-Nr. 76218
Untersuchungen zur Entwicklung der Tragfähigkeit und Durchlässigkeit selbsterhärtender Baustoffgemische
Autoren |
D. Demond N. Verhaag |
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Sachgebiete |
8.0 Allgemeines 14.7 Tragfähigkeitsprüfungen |
FEhS-Report: Wissenschaftsprojekte des FEhS-Instituts (2020) Nr. 1, S. 9-15, 10 B, 7 Q
Der Artikel fasst die Ergebnisse eines IGT-Forschungsvorhabens zusammen, das die Untersuchung zum Einfluss der Selbsterhärtung und Tragfähigkeitszunahme auf die Wasserdurchlässigkeit von Baustoffgemischen zum Ziel hatte. In der Studie wurde diese Fragestellung durch kontinuierliche Messungen im Labor und in situ umfassend untersucht. Es konnte verdeutlicht werden, dass die untersuchten Baugemische mit zunehmender Liegezeit teils deutliche Tragfähigkeitszunahmen zeigten und sich ihre Wasserdurchlässigkeiten teils um zwei Zehnerpotenzen absenkten. Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass keine Versiegelung stattfindet, da die Spannweite der erzielten Wasserdurchlässigkeitsbeiwerte nach knapp 24 Monaten Projektzeit von 10°m/s bis 10°m/s gemäß DIN 18130-1 als durchlässig bis schwach durchlässig eingestuft wird. Folglich lässt sich daraus für die untersuchten Baustoffgemische der Schluss ziehen, dass durch Karbonatisierung keine Oberflächenversiegelung von Verkehrsflächen bedingt wird. Weiterhin muss bezüglich der Infiltrationsbeiwerte beachtet werden, dass die Doppelring- und Standrohr-Infiltrometerergebnisse zum Teil um ein bis fast zwei Zehnerpotenzen divergierten und somit kein Verfahrensvergleich möglich war. Daher ist eine Festlegung, welches Messverfahren beziehungsweise Ergebnis der realen Wasserdurchlässigkeit des untersuchten Materials entspricht, nicht möglich. Auf Basis der mit dem Forschungsvorhaben erzielten Labor- und Feldergebnisse kann für karbonatisierende Baustoffgemische vor allem der positive und vorteilhafte Effekt einer materialbedingten aufwandslosen Tragfähigkeitszunahme hervorgehoben werden, die zum einen die Gebrauchstauglichkeit einer Baumaßnahme hervorhebt und zum anderen einen Einfluss auf die Dimensionierung einer Baumaßnahme oder eines Bauwerks und der damit einhergehenden Ressourcenschonung haben kann.