Detailergebnis zu DOK-Nr. 76228
Viel Rauch um (fast) Nichts - Feinstaubemissionen aus Asphaltmischgut – eine Entgegnung
Autoren |
B. Hofko |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 4.2 Berufsfragen, Arbeitsschutz |
Gestrata Journal (2020) Nr. 159, S. 8-10, 3 T
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Durchführung und den Ergebnissen einer im September 2020 erschienenen, amerikanischen, wissenschaftlichen Studie, die zu möglichen Feinstaubemissionen von bitumenhaltigen Produkten durchgeführt wurde. Ausgehend von den Motiven der Studie - Vermutung erdölbasierter Quellen, starke Flächenversiegelung in amerikanischen Großstädten, etwa die Hälfte davon als Verkehrsfläche, Verwendung von Asphaltschindeln und Bitumenbahnen zur Dachdeckung - wird zunächst auf die Ergebnisse von Laborergebnissen an zwei Asphaltproben aus Straßenbaustellen und bitumenhaltigen Produkten zur Dachdeckung eingegangen. Diese wurden auf ein großes Gebiet in Südkalifornien, das unter anderem den Großraum von Los Angeles beinhaltet, übertragen. Ergebnis der Studie war, dass die Emissionen aus bitumenhaltigen Produkten (auch Dachdeckungen) jene aus Benzin- und Dieselverbrauch im untersuchten Gebiet überschreiten. Der Beitrag zeigt im Weiteren deutliche, vor allem methodische Fehler der Studie auf, die im Ergebnis dazu führen, dass das tatsächliche Emissionspotenzial um das circa 5- bis 10-fache überschätzt wird. Hinzu kommen wesentliche Unsicherheiten in den Eingangsdaten. Gegenüber einem Anteil an den Gesamtemissionen von 10 % bis 16 % bei den Treibstoffen liegt der Anteil der Emissionen aus dem Asphaltstraßenbau somit bei etwa 2 % und geht in der Streuung des Gesamtinventars unter. Auf Basis der vorliegenden Daten kann damit nicht bestätigt werden, dass Asphaltmischgut und Asphaltstraßen einen wesentlichen Beitrag zu Feinstaubemissionen leisten.